Schwebebahn: Ein Ende der Hängepartie ist in Sicht
Nach Zwischenfall am 19. Mai 2017 könnte die Lieferung der neuen Bahnen in einigen Wochen fortgesetzt werden.
Seit Monaten werden Schwebebahnen der neuen Modellreihe in Valencia gebaut, aber nicht zur Endmontage in die Schwebebahnwerkstatt nach Vohwinkel transportiert. Der Grund ist ein Zwischenfall am 19. Mai 2017, als eine der neuen Schwebebahnen zwischen den Stationen Westende und Pestalozzistraße mit dem Gerüst in Berührung gekommen ist: Sie war mit etwa 50 bis 60 km/h unterwegs und touchierte das Gerüst an zwei Stellen in einem Abstand von 21 Metern. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Noch immer ist die Fehlerursache nicht geklärt, aber nun zeichnet sich ein Ende der für die WSW ärgerlichen Hängepartie bei der Umstellung auf die neue Modellreihe ab.
Der Hersteller Kiepe Elektrik hat den WSW nach zähen Verhandlungen inzwischen zugesagt, die technischen Unterlagen der Bezirksregierung zur Prüfung zur Verfügung zu stellen. „Meldungen, wonach der Fehler, der zum Unfall führte, gefunden sei, treffen so nicht zu“, erklärte WSW-Sprecher Holger Stephan gegenüber der WZ.
Die WSW hoffen, dass nach der Prüfung der Unterlagen durch die Technische Aufsichtsbehörde die bereits aus Spanien gelieferten Wagen 12 und 13, die seit Monaten auf Abruf am Gerüst hängen, in Betrieb genommen werden können. Diese Wagen würden wie die elf neuen Schwebebahnen, die bereits eingesetzt werden, zunächst einmal nur mit maximal Tempo 40 unterwegs sein. „Gehen die Wagen und 12 und 13 in Betrieb, dann werden in der Folge die Wagen 14 bis 26 geliefert, die in Valencia zum Abtransport bereitstehen“, sagt Holger Stephan.
Mit der Einführung der neuen Schwebebahnmodelle verbinden die WSW die Umstellung auf ein neues Betriebssystem. Erst wenn alle 31 Wagen der neuen Generation gegen die Modellreihe aus den 1970er Jahren ausgetauscht sind und der Fehler des Ziwschenfalls am 19. Mai 2017 ermittelt und abgestellt, können die WSW das Betriebssystem der Schwebebahn auf eine höhere Leistung umstellen und mit Tempo 60 km/h durch Wuppertal schweben. Ziel ist es, den Pulsschlag der Schwebebahn auf einen Zwei-Minuten-Takt zu erhöhen.
Die Vorbereitungen auf die Systemumstellungen sind in vollem Gange. „Daher werden in den kommenden Wochen immer mal wieder Schwebebahnen der neuen Modellreihe zu Testfahrten unterwegs sein“, kündigt Holger Stephan an.