Schwebebahn ist im ICE-Kleid unterwegs

Wagen soll Werbung für Sparpreise der Bahn machen. Der Start der Aktion während des Bahnstreiks ist aber reiner Zufall.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Der Bahn-Streik geht bis Samstagabend weiter. Am vergangenen Donnerstag erlaubte das Arbeitsgericht Frankfurt den Arbeitskampf der Gewerkschaft GDL. Und — Zufälle gibt’s! — einen Tag später fährt zum ersten Mal eine Wuppertaler Schwebebahn mit dem Logo der Deutschen Bahn durch die Gegend. Bemalt als rot-weißer Intercity-Express, soll der Wagen für günstige Sparpreise Werbung machen.

Zur Präsentation der Werbekampagne luden Wuppertaler Stadtwerke und Deutsche Bahn in die Wagenhalle in Vohwinkel. Die Pressevertreter kamen gerne und machten Fotos. Jochen Bies vom DB-Vertrieb geriet regelrecht ins Schwärmen: „Es gibt nichts Schöneres als eine Schwebebahn mit einem ICE-Kleid!“.

Auf dem neu designten Wagen prangte der Slogan: „Zum Hauptbahnhof schweben und im ICE Deutschland erleben“. Auf der anderen Seite stand: „Nach Berlin in unter 4 Stunden“. Ein Versprechen, das zu Streikzeiten nicht immer zu halten ist.

Wer das Thema ansprach, schaute in betretene Gesichter. „Diese Situation ist eine Ausnahme, kein Normalzustand“, beeilte Bies sich zu erklären. Auch wenn die Gleichzeitigkeit von Präsentation und Streik „etwas grotesk anmutet“.

Die Kampagne selbst liefe ein halbes Jahr und vielleicht sogar länger, betonte Pressesprecherin Annika Baumann. Für ratlose Bahnkunden, so Oliver Ziemek vom DB-Netzmanagement, gebe es den Ersatzfahrplan und die Internet-Auskunft.

Und wie lange wird der Bau des neuen elektronischen Bahn-Stellwerks in Wuppertal für Zugausfälle sorgen? Das wusste auch Ulrich Jaeger von WSW mobil nicht. So blieb am Ende dieser Informationsveranstaltung auch diese Frage offen.