Wuppertal Schwebebahnlauf: Dabei sein ist alles

Die Stimmung beim sechsten Schwebebahnlauf auf der B7 zwischen Altem Markt und Wicküler Park war bestens. In der Teamwertung lieferten sich Bayer und Vorwerk ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Strahlender Sonnenschein, treibende Trommelrhythmen, Pfiffe, Rufe und Klatschen - die Stimmung ist bestens beim sechsten Schwebebahnlauf. Eine dichte Traube von Zuschauern feuert die Läufer am Start und Zieleinlauf an. Doch auch weiter hinten stehen immer wieder Grüppchen, die ihre Sportler lautstark motivieren. Bis aus Magdeburg, Berlin und Stuttgart sind Läufer angereist, um bei dem Lauf dabei zu sein. Vor allem aber sind es viele, viele Wuppertaler, die durch das Event angeregt wurden, ihre Laufschuhe zu schnüren.

„Vorher haben wir überhaupt keinen Sport gemacht“, erzählen die Freundinnen Nicole, Steffi, Regina, Melanie und Monika. „Aber jetzt hat es angefangen, Spaß zu machen.“ Zweimal pro Woche haben sie sich zum Laufen getroffen, um fit zu werden für den Schwebebahn-Lauf. Auch in Zukunft wollen die Damen weitermachen: „Wir bleiben dran.“

Foto: Andreas Fischer
Schwebebahnlauf: Tausende Läufer in Wuppertal unterwegs
80 Bilder

Schwebebahnlauf: Tausende Läufer in Wuppertal unterwegs

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Damit ist das Ziel erfüllt, das viele Firmen mit diesem Event verbinden - ihre Mitarbeiter zu motivieren, Sport zu treiben. Im Feld sind sie alle zu sehen: Die Experten, die in Spitzenzeit lässig ins Ziel sprinten, und die Einsteiger, denen die fünf Kilometer in stechender Sonne sichtlich schwer fallen. Während das Spitzenfeld schnell auseinander driftet und die schnellsten drei Läufer mit weitem Abstand im Ziel einlaufen, bleibt das riesige rote Startfeld gedrängt. Hier sammeln sich die Läufer mit Zielzeiten über 28 Minuten. Schnelle schlängeln sich zwischen gemütlichen Mitläufern hindurch. Wem die Puste ausgeht, der kommt im Spaziertempo an. Dabei sein ist alles.

Von der Organisation her läuft alles perfekt ab. „Die Atmosphäre ist super, das Wetter traumhaft, alle haben gute Laune“, freut sich Silvia Kramarz, die Vorsitzende des Schwebebahn-Lauf-Vereins. Begeistert ist sie von der Leinwand, die erstmals neben dem Ziel Bilder sowohl von der Kehre als auch von den Läufern unterwegs zeigt. „Dadurch sehe ich zum ersten Mal, was an der Kehre los ist“, lobt sie die Technik. Neu ist auch der Livestream im Internet. TV Sport begleitet das Sportereignis mit mehreren Filmleuten und sorgt für die Direktübertragung sowohl auf die Homepage des Vereins als auch auf Facebook. „Schon beim Halbmarathon hatten wir 26 000 Zuschauer“, erzählt Herbert Scholz von TV Sport stolz. Beim Firmenlauf und der Übertragung der Siegerehrung schießen diese Zahlen deutlich in die Höhe.

Mit besonderer Spannung wird von vielen Teilnehmern das Ergebnis der Teamwertung erwartet - lieferten sich Bayer und Vorwerk doch bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die meisten Teilnehmer. Am Ende siegt Vorwerk mit 563 im Ziel angekommenen Läufern vor Bayer mit 531 Finishern. Platz drei belegt die Stadtverwaltung Wuppertal, Platz vier die WSW.

Auch die Läufe des Vormittags waren gut besucht: 305 Kinder starteten voller Begeisterung beim Bambini-Lauf, 490 beim Vorwerk-Schüler-Lauf. Ein Sechsjähriger war sogar so sportlich, dass er - gemeinsam mit seiner Mutter - problemlos beim 10-Kilometer-Lauf durchhielt. Feuerwehrmann Maik Kaufmann beeindruckte die Zuschauer dadurch, dass er in voller Feuerwehr-Montur und mit Sauerstoff-Flasche auf dem Rücken die Strecke bewältigte.

Foto: Andreas Fischer

Die gesamte Großveranstaltung mit alleine 6482 Finishern beim Firmenlauf lief ruhig und ohne Probleme ab. Die Polizei meldete nur ein paar Anwohner, denen das Event zu laut war.

Deutlich häufiger als im kühlen vergangenen Jahr wurden allerdings die Johanniter zu Einsätzen gerufen: Elf Mal halfen sie Läufern auf der Strecke, die Kreislaufprobleme hatten. „Das warme Wetter machte sich bemerkbar - überwiegend hatten die Leute, die wir behandeln mussten, zu wenig getrunken“, resümierte Einsatzleiter André Schmitz. Vier Personen mussten die Johanniter ins Krankenhaus transportieren, darunter ein Kind, das gefallen war.