Schwimmer ärgern sich über Automaten-Wirrwarr

Partnerkarten werden derzeit nicht mehr akzeptiert. Stadt will helfen.

Wer in Wuppertal schwimmen will, kann zwischen vielen Bädern wählen — doch ein einheitliches Bezahlsystem gibt es nicht.

Wer in Wuppertal schwimmen will, kann zwischen vielen Bädern wählen — doch ein einheitliches Bezahlsystem gibt es nicht.

Foto: Thome, D. (dth)

Wuppertal. Eigentlich sollen Automaten für Erleichterungen sorgen. In Wuppertals städtischen Bädern, die pro Jahr mehr als 500 000 Besucher verzeichnen, ist das aber nicht immer so: Für fünf Bäder gibt es in Wuppertal vier verschiedene Bezahlsysteme. Das heißt: Wer ein Ticket in Cronenberg kauft, kann nicht in Langerfeld schwimmen. Dort im Gartenhallenbad, das nach der Sanierung 2005 einen Kassenautomaten erhalten hat, gibt es Chips statt Karten. Das Schwimmleistungszentrum hat wieder andere Automaten, als reines Schwimmbad aber auch einen niedrigeren Tarif — denselben wie im kleinen Bad Uellendahl, in dem es noch eine Kasse gibt. Damit ist das Chaos perfekt.

„Es liegen Jahre zwischen den Anschaffungen, und alle mussten einzeln ausgeschrieben, die Ausschreibung neutral gehalten werden“, nennt Bernd Bever, Chef des städtischen Bäderamtes, die Ursache für dieses Wirrwarr — neben den scharfen Vergaberichtlinien.

Die Schwimmer dürfte das kaum trösten. Im Gartenhallenbad Cronenberg etwa gibt die Umstellung auf Automaten auch knapp drei Wochen nach Wiedereröffnung des Bades vor allem Anlass zu Klagen.

„Früher konnten meine Frau Trudi und ich problemlos mit unserer 50er-Karte zusammen schwimmen gehen“, sagt Horst Neubert, seit 20 Jahren Stammgast im Gartenhallenbad. Eine Schwimmgemeinschaft von mehr als einem Dutzend älterer Damen hat sich in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) gewandt: „Es kann nicht sein, dass wir nicht mehr auf eine 50er-Karte zusammen reingelassen werden.“

Hintergrund: Die weitergereichte Karte wird gesperrt, bis der erste Nutzer das Bad wieder verlassen hat. „Ein Fehler im System“, entschuldigt sich Bernd Bever, der viele kritische Anrufe erhalten hat. Der Automatenaufsteller habe versprochen, das Problem in Cronenberg bis Ende kommender Woche zu beheben. In der Schwimmoper, in der dieselbe Karte verwendet werden könne, funktioniere das ja auch. Es sei im Sinne der Stadt, wenn 50er-Karten fleißig genutzt würden — ob durch einen oder mehrere Schwimmer. Sie bieten immerhin einen Rabatt von 1,50 Euro gegenüber dem Einzelpreis von 4,50 Euro.