Sechs Stunden Ausnahmezustand: Suizidversuch über der A1
Wuppertal. Auf den Südhöhen und auf der A 1 ging am Montagnachmittag gar nichts mehr — und das für mehrere Stunden: Die Polizei und die Feuerwehr waren ab 14.22 Uhr im Großeinsatz, nachdem ein offenbar lebensmüder Mann auf die Blombachtalbrücke gestiegen war, vom Geländer aus in die Tiefe zu springen drohte und Augenzeugen den Notruf wählten.
Und das mit weit reichenden Folgen für den Berufsverkehr im bergischen Städtedreieck: Während alleine die Polizei mit mehr als 20 Kräften anrückte, die Einsatzstelle weiträumig absperrte und Spezialisten das Gespräch mit dem 40 Jahre alten Mann auf der anderen Seite der Absperrung suchten, ging auf etlichen Ausweichstrecken gar nichts mehr. Die A 1 zwischen Ronsdorf und Langerfeld wurde ebenso gesperrt wie die fast 300 Meter lange und etwa 50 Meter hohe Blombachtalbrücke selbst. Betroffen war auch der Eisenbahnverkehr parallel zur Autobahn.
So herrschte auch auf den Umleitungsstrecken in und rund um Wuppertal Hochbetrieb, während am Himmel über der Stadt ein Polizeihubschrauber seine Runden drehte. „Lage unverändert“, hieß es am frühen Abend bei der Polizei, nachdem unter anderem auch die Höhenretter der Feuerwehr an der Brücke in Stellung gegangen waren.
Zum Motiv des Mannes gab es keine Information, und das Gelände rund um die Brücke wurde auch abgeriegelt, um Kameraleute und Fotografen auf Distanz zu halten und den Mann nicht zusätzlich zu gefährden.
Der Rückstau alleine auf der A 1 zog sich zwischenzeitlich über mehr als zehn Kilometer, während die Bilder der leeren Autobahn und ihrer Zubringer im gesperrten Abschnitt an die Ölkrise der 70er Jahre erinnerten.
Um 20.25 Uhr gab es dann Entwarnung: Der 40-Jährige ließ sich nach langem Zureden von der Brücke führen und wurde in eine Klinik gebracht.