Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Südstadt Seilbahn-Aus in Wuppertal: Bürgerverein will weiter für Aufzug kämpfen

Südstadt · Seit der Bürgerbefragung ist das Thema Seilbahn in Wuppertal wohl vom Tisch. Ein Bürgerverein fordert eine Alternative.

Derzeit gibt es nur eine Treppenverbindung vom Hauptbahnhof in die Südstadt.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Seit dem Wahl-Sonntag dürfte das Thema Seilbahn zwischen Hauptbahnhof und Küllenhahn erledigt sein. Mit Spannung hatte auch Ralph Hagemeyer, Vorsitzender des Bürgervereins Südstadt, auf das Ergebnis gewartet. „Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, sagt er. „Ich kann beide Seiten verstehen.“ Auch im Verein seien die Meinungen geteilt gewesen, weshalb sich der Vorstand nicht zu einem klaren Statement pro oder contra Seilbahn durchgerungen habe.

Hagemeyer habe dem Verein Seilbahnfreies Wuppertal zum Wahlerfolg gratuliert. Er selbst kann aber nicht verhehlen, dass er der Seilbahn-Idee auch positive Seiten abgewonnen hätte. Denn wenn sie gebaut worden wäre, hätte es möglicherweise auch größere Chancen für eine barrierefreie Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Südstadt gegeben, wofür der Verein seit Jahren kämpft. Aktuell gibt es nur einen Weg über Treppen oder einen weiten Umweg. Deshalb fordert der Verein den Bau eines Aufzuges. „Wir warten seit dem Beschluss des Hauptausschusses vor sechs Jahren auf ihn, und sprechen das Thema möglichst oft an“, so Hagemeyer.

Im Zuge der Seilbahnplanung war auch das Thema Brücke zur Sprache gekommen, die von der Talstation aus eine barrierefreie Verbindung gebracht hätte. Zu klären wäre allerdings noch gewesen, wer die Finanzierung übernimmt — Stadt oder Bahn — und seit Sonntag ist das Thema ohnehin durch. „Das wäre eine schöne Alternative gewesen“, so Hagemeyer.

Jetzt steht der Verein wieder am Anfang. Zwar hatte auch die Politik, vor allem die Bezirksvertretung Elberfeld (BV) immer wieder für einen Aufzug plädiert und im vergangenen Jahr von der Stadt gefordert, zumindest Planungsmittel bereitzustellen. Passiert war seitdem aber wenig, vermutlich auch im Hinblick auf die fortschreitende Seilbahn-Diskussion bis zur letztlichen Bürgerbefragung. „Jetzt ist die Stadt aber wieder am Zug“, betont Hagemeyer weiter die Notwendigkeit eines Aufzugs.

Auch Thomas Kring, der für die SPD in der BV und im Stadtentwicklungsausschuss sitzt, will das Thema wieder auf die Agenda setzen. Er selbst bedauere das Aus für das Seilbahn-Projekt. Er räumt aber ein, dass es möglicherweise ein Fehler war, den Punkt „Barrierefreie Verbindung zur Südstadt“ nicht verstärkt in die Diskussion rund um die Seilbahn gebracht zu haben. Denn das möglicherweise mit dem Bau der Bahn auch eine Brücke geschaffen worden wäre, hätte vielleicht noch für Pro-Stimmen in der Südstadt sorgen können. est