Sieben Wuppertaler erhalten den Wuppertaler
Die Stadt ehrt besonders engagierte Wuppertaler für ihre sozialen, sportlichen oder kulturellen Projekte.
Wuppertal. „Soll ich denn zuhause sitzen und Däumchen drehen? Das ist doch gar nichts Besonderes.“ So bescheiden nahm die 97-jährige Olga Prausnitz am Montag ihre Ehrung für ehrenamtliche Tätigkeiten im Ratssaal des Rathauses entgegen. Zum zwölften Mal ehrte die Stadt freiwilligen und unentgeltlichen Einsatz verdienter Bürger mit dem Wuppertaler.
Oberbürgermeister Peter Jung, der die sieben preiswürdigen Wuppertaler auszeichnete, betonte nochmals den Stellenwert des bürgerschaftlichen Engagements: „Wuppertal ohne Ehrenamt — was wäre das?“ Der Wuppertaler stehe stellvertretend für alle Bürger, die freiwillig in unserer Stadt helfen. Neben Prausnitz, die für ihre Betreuung von türkischen Kindern, Jugendlichen und Familien ausgezeichnet wurde, bekam auch Bernhard Drache einen Wuppertaler — für langjährigen Einsatz im Ronsdorfer Verschönerungsverein. Werner Locher wurde für unbürokratische Hilfe für Menschen in Not und seinen Einsatz für Demokratie an Schulen geehrt — „Brücken bauen, das ist Ihre Stärke“, sagte Jung dem Geehrten.
Der Initiator des Projekts „Du liebst deine Stadt“ und der facebook-Seite „I love Wuppertal“, Sascha Poddey, nahm seine Ehrung mit den Worten an: „Es ist wichtig, das Positive anzusprechen.“ Es helfe nicht, über die Stadt zu „moppern“. Der Franziskaner-Pater Hans-Joachim Stobbe bekam seinen Taler für seine Hilfe zur Verbesserung der Zukunftsaussichten von Jugendlichen auf der Hilgershöhe. Für ihr langjähriges Engagement im Neuenhauser Turnverein wurde Hannelore vom Scheidt ausgezeichnet. Ferner würdigte Jung noch Elke Weinmann, die seit 1978 für die Telefonseelsorge arbeitet. Ein Ehrenamt ganz im Verborgenen, wie Jung die vielen Nachtschichten am Telefon beschreibt.
Die Auswahl der Geehrten trifft übrigens eine unabhängige Jury. Vorschläge kann jeder Wuppertaler einreichen — schließlich helfen viele Menschen unauffällig aus dem Hintergrund. Damit sie trotzdem eine Würdigung erfahren und die Tradition des Wuppertalers weiterleben kann, können Vorschläge für den 13. Wuppertaler ab sofort und jederzeit im Rathaus eingereicht werden.