WSV-Historie Hörfußballspiel im Stadion weckt schöne Erinnerungen an WSV-Sieg gegen Bayern

Wuppertal · Eine gelungene Premiere im Stadion am Zoo macht die ehemalige Bundesliga-Partie zwischen dem WSV und Bayern München zur stimmungsvollen Theaterinszenierung.

Nach Anweisungen aus dem Radio spielten die Teilnehmer die Partie zwischen dem WSV und Bayern nach.

Foto: Günter HIege/Günter Hiege

Das Flutlicht brennt, mehr als 40 000 Zuschauer machen das Stadion am Zoo zum Hexenkessel: Fast 80 Teilnehmer am Hörfußballspiel konnten die Atmosphäre, die an einem lauen Oktoberabend im Jahr 1972 in Wuppertals Fußballtempel beim Bundesliga-Spiel zwischen dem Wuppertaler SV und dem großen FC Bayern München herrschte, an diesem Samstagabend nachvollziehen, auch wenn das hell erleuchtete Stadion diesmal leer war.

Das Hörfußballspiel von Michael Uhl, das sich um die damals ungeheure Partie dreht, in der der WSV als Aufsteiger den Deutschen Meister mit Beckenbauer, Müller und Hoeneß & Co. am Rande einer Niederlage hatte, feierte an gleicher Stelle eine gelungene Uraufführung und lief dabei zeitgleich auch auf der Frequenz von Radio Wuppertal für alle hörbar. Jeweils 40 Protagonisten für beide Mannnschaften, darunter eine Reihe von Fußballfans, die damals live mit dabei gewesen waren, folgten den im Radio gegebenen Anweisungen, lauschten den O-Tönen der damaligen Protagonisten wie Günter Pröpper, Herbert Stöckel oder Franz Krauthausen und tauchten tief in die Fußballwelt ein, die im ersten Bundesliga-Jahr des WSV die gesamte Stadt unddie Region in Atem hielt.

Die damaligen WSV-Helden Günter Pröpper (l.) und Manfred Cremer (r.) schauten mit ihren Frauen Helga und Brigitte von der Tribüne aus dem Hörfußballspiel zu und lauschten natürlich auch selbst der Radio-Collage.

Foto: Günter Hiege

Oberbürgermeister Andreas Mucke durfte die Rolle des WSV-Torschützen Jürgen Kohle spielen und war nicht nur deshalb begeistert. Fast wehmütig rief er dazu auf, aus der Erinnerung heraus auch etwas für die Gegenwart mitzunehmen und den WSV zu unterstützen, wieder auf die Beine zu kommen.

Auf der Tribüne sahen die damaligen WSV-Helden Günter Pröpper und Manfred Cremer zu, wie die Mitspieler wie Schachfiguren auf dem Rasen verschoben wurden und fühlten sich erinnert.

Nachher gab es großes Lob für Regisseur Michael Uhl für seine hervorragende und stimmungsvolle Umsetzung der Idee, und für das Fanprojekt Wuppertal, das Uhl vor eineinhalb Jahren erst auf die Idee gebracht hatte. Unterstützt wurde das Projekt unter anderem von der DFL und der DFB-Kulturstiftung.

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(gh)