Wuppertal So lebt es sich in einer Forensik

Dokumentation des Medienprojekts beschreibt das Leben dreier Frauen.

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In Wuppertal wird seit Jahren über die Ansiedlung einer Forensischen Klinik kontrovers diskutiert. Das Medienprojekt Wuppertal hat jetzt einen Film über die Frauenforensik in Eickelborn produziert. Der 35-minütige Film wurde von den beiden jungen Wuppertaler Filmemacherinnen Karla Stindt und Lea Dinger produziert. Was passiert da hinter den Mauern und Zäunen der forensischen Klinik und wer lebt dort, warum, mit welchen Aussichten? Der Film ist ein interessanter, aufklärerischer Beitrag — auch für den Wuppertaler Diskurs.

Am 5. März findet um 19 Uhr im Rex-Kino, Kipdorf 29, die Premiere der Dokumentation „Ich werde glücklich sein“ über drei Frauen statt, die in der Forensik einen Ausweg aus dem Kreislauf von Missbrauch, Sucht, psychischer Erkrankung, Gewalt und Kriminalität suchen. Der Eintritt zur Premiere ist kostenlos. Im Anschluss an die Filmaufführung gibt es eine Publikumsdiskussion mit den Filmemacherinnen, Patientinnen und Ärzten der Frauenforensik. Der Film wird ab der Premiere deutschlandweit als Bildungs- und Aufklärungsmittel auf DVD und per Streaming vertrieben.

Der Dokumentarfilm blickt hinter die Mauern der forensischen Klinik in Eickelborn. Drei Frauen erzählen, was sie dorthin geführt hat und was es bedeutet, als Frau in einer hochgesicherten psychiatrischen Einrichtung zu leben. Yvonne beschreibt, wie es ist, Mutter und Hausfrau zu sein und gleichzeitig seit vielen Jahren von der Sucht nach Kokain begleitet zu werden.

Sexueller Missbrauch warf das Leben von Nadine und Lara von Grund auf aus den Bahnen. Ohne ein festes Zuhause und ohne Bezugsperson verschlimmerte sich ihr Zustand, während sie zwischen Heimen und Kliniken hin- und hergereicht wurden. Während sie immer stärkerer Gewalt ausgesetzt war, entwickelte Lara in ihrer Jugend eine Borderline-Entwicklungsstörung und verwandelte ihre Depression unter zunehmendem Alkoholkonsum in sich stetig steigerndes aggressives Verhalten. Nadine, die ebenfalls am Borderline-Syndrom und einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, veranlassten ihre depressiven Phasen zu Selbstzerstörung und Suizidversuchen.

Der Beginn des Freiheitsentzugs in der forensischen Klinik ist für die Protagonistinnen ein absoluter Tiefpunkt. Gleichzeitig bedeutet er aber auch einen Neuanfang mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Der Therapeut der Station, Dr. Ulrich Kobbé, arbeitet mit ihnen daran, wieder Licht und Hoffnung ins Dunkel zu bringen. Gemeinsam mit ihm setzen sich die Protagonistinnen mit ihrer Vergangenheit und ihren Problemen auseinander. Red