Statistisches Landesamt So viel Einkommen haben Wuppertaler im Durchschnitt
Wuppertal · Wuppertaler Haushalte verfügen über mehr Einkommen, sind aber im Vergleich mit anderen Städten unterdurchschnittlich versorgt. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Statistisches Landesamtes.
Wuppertaler Haushalte verfügen über mehr Einkommen, sind aber im Vergleich mit anderen Städten unterdurchschnittlich versorgt. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Statistisches Landesamtes. Demnach ist das Einkommen im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr davor um rund fünf Prozent gestiegen – zumindest im Durchschnitt. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass jeder Einwohner etwa 22 800 Euro pro Jahr zur Verfügung hatte, 958 Euro mehr als 2021. Damit liegt Wuppertal im Vergleich der kreisfreien Städte und Kreise allerdings auf Platz 45 von 53, im Vergleich aller Städte in NRW auf Platz 360 von 396.
Spitzenreiter der Erhebung mit rund 37 400 Euro ist Herdecke im Ennepe-Ruhr-Kreis; Meerbusch folgt auf dem zweiten Platz. Am unteren Ende der Skala rangieren Kranenburg im Kreis Kleve (18 900 Euro) und Gelsenkirchen (18 500 Euro). Wie das Landesamt erklärt, wird unter dem verfügbaren Einkommen das Arbeitnehmerentgelt und das Einkommen aus selbstständiger Arbeit und Vermögen verstanden, die den privaten Haushalten abzüglich Steuern und Sozialabgaben und zuzüglich empfangener Sozialleistungen wie Kindergeld durchschnittlich zur Verfügung steht. Wie Sandra Schommers, Sprecherin der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal hervorhebt, müsse man diese Werte daher differenziert sehen: Der Begriff des Einkommens dürfe nicht auf Beschäftigung umgelegt werden, sondern nur auf Haushalte.
Letztlich würden bei der Bewertung der Einkommen verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, so Schommers, beispielsweise die wirtschaftlichen Strukturen oder die Demografie. „So kann es sein, dass auch in kleineren Städten und Landkreisen ein überdurchschnittliches Bruttoeinkommen erzielt wird, wenn dort große und gutzahlende Unternehmen ansässig sind.“
Ludger Kineke (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Nachhaltigkeit in Wuppertal, registriert anhand der Zahlen zwar, dass diese im Städtevergleich auf ein unterdurchschnittliches Einkommensniveau hinweisen, schränkt aber ein: „Die Lebenshaltungskosten in Wuppertal sind im Vergleich zu anderen Städten Nordrhein-Westfalens moderat.“ Laut dem Wohnungsmarktreport 2023/2024 seien die Miet- und Immobilienpreise in Wuppertal vergleichsweise niedrig, was die Kaufkraft der Einwohner positiv beeinflusse. „Das bedeutet, dass trotz eines geringeren nominalen Einkommens die real verfügbare Kaufkraft aufgrund niedrigerer Lebenshaltungskosten höher sein kann als in Städten mit höheren Einkommen, aber auch höheren Ausgaben.“
Dennoch, so Kineke weiter, bleibe die Herausforderung bestehen, „das Einkommensniveau weiter zu steigern und die Attraktivität des Standorts zu erhöhen, um langfristig die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern“. mag