Viele Gäste So war das 30. Miteinanderfest in Wuppertal

Wuppertal · Zeichen für ein friedliches Zusammenleben

Das Miteinanderfest auf dem Gelände der Offenen Tür Höhe und der angrenzenden Kita war wieder eine bunter Feier.

Foto: Otto Krschak

Es war wieder eine bunte Feier, bei der die Symbolwirkung diesmal besonders deutlich ausfiel. Das Miteinanderfest an der Vohwinkeler Stadtgrenze zu Solingen setzte am vergangenen Samstag ein Zeichen für ein friedliches Zusammenleben im Quartier. Bereits zum 30. Mal fand die traditionsreiche Veranstaltung auf dem Gelände der Offenen Tür Höhe und der angrenzenden Kindertagesstätte statt. Dabei beteiligten sich über 20 Nationen. Nach dem tödlichen Anschlag in der Nachbarstadt ging es den Akteuren darum, Geschlossenheit zu demonstrieren.

„Wir möchten trotz der beklemmenden Situation zeigen, dass Vielfalt und Toleranz bei uns ganz konkret gelebt werden“, betont OT-Höhe Leiter Willy Szillat vom Arbeitskreis Dasnöckel/Höhe. Hier haben sich zahlreiche Einrichtungen, Schulen, Kindergärten, Kirchen sowie die Bezirksvertretung Vohwinkel für ein friedliches Miteinander im Vohwinkeler Süden zusammengeschlossen. Schon seit Wochen liefen die Vorbereitungen mit Hochdruck. Zahlreiche Helfer beteiligten sich ehrenamtlich. Nach der letztjährigen Wiederaufnahme im kleineren Rahmen fand das Miteinanderfest zum ersten Mal wieder in gewohntem Umfang wie vor der Pandemie statt. „Die Menschen hier im Quartier sind sehr engagiert und alle packen mit an“, erzählt Willy Szillat.

Diese Erfahrung hat auch sein langjähriger Vorgänger Wolfgang Thronberens gemacht. Er gehörte vor über 30 Jahren zu den Initiatoren der Veranstaltung. Damals war die Stimmung im Quartier angespannt und es gab einige Konflikte. „Mit dem Fest und dem Arbeitskreis ist es uns gelungen, die Nachbarschaft dauerhaft zu befriedigen“, erinnert sich Thronberens. Oft seien es die einfachsten Dinge, die zum gegenseitigen Verständnis beitragen. „Mit Vertrauen und Respekt lässt sich viel verändern“, so der frühere OT-Höhe Leiter.

Dieser Gründungsgeist ist noch heute beim Miteinanderfest spürbar. Auch viele Jugendliche sind ganz selbstverständlich bei den Vorbereitungen dabei. Der 16-jährige Ali hat etwa die Bühne mit aufgebaut. „Wir verstehen uns hier und es gibt keinen Stress“, erzählt er. Der junge Vohwinkeler mag besonders die „Multi-Kulti“- Atmosphäre im Quartier.

Moderatorin Helma Backeshoff gehört schon seit über 20 Jahren zum festen Stamm des Vorbereitungsteams. „Wir freuen uns sehr, dass wir wieder wie vor der Pandemie zusammen feiern können“, erzählt sie. Das friedliche Miteinander im Vohwinkeler Süden solle sich in der Veranstaltung widerspiegeln. Dafür leistet auch die OT-Höhe mit ihren Angeboten einen Beitrag. Dazu gehören unter anderem Deutschkurse. „Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, betont Backeshoff.

Quartiersmanager Timo Flick lobt die gute Zusammenarbeit bei den Vorbereitungen. Neben der Offenen Tür Höhe und der angrenzenden Kita waren dabei die Kinder-Tafel Vohwinkel, die Arbeiterwohlfahrt und die Eugen-Langen Gesamtschule sehr engagiert. „Auch viele Eltern haben sich beteiligt“, so der stellvertretende Schulleiter Hasan Emil. Die Relevanz des Miteinanderfests unterstich auch die Präsenz der Politik. Grußworte gab es unter anderem von Bezirksbürgermeister Georg Brodmann (SPD), Bundestagsmitglied Helge Lindh (SPD) und Bürgermeister Rainer Spiecker (CDU).