Nachrichten aus den Partnerstädten Solidarität in Wuppertals Partnerstädten

Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans-Feindlichkeit wird am 17. Mai begangen.

Die Regenbogenfahne gilt als Zeichen der Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Ein Zeichen der Solidarität und des Protests gegen jede Form von Homo-, Bi-, Inter- und Trans-Feindlichkeit wird seit mehr als 15 Jahren am 17. Mai gesetzt. Auch in Wuppertals Partnerstädten ging und geht es um das Thema, beispielsweise in Schwerin beim Aktionstag „Schloss in Regenbogenfarben“. So war zunächst eine Kundgebung auf dem Schweriner Marktplatz vorgesehen, der Landesverband der Schwulen und Lesben (LSVD) Queer Mecklenburg-Vorpommern lud außerdem zur gemeinsamen Lichteraktion ein. „Mit Unterstützung der Landtagspräsidentin Birgt Hesse erstrahlt am Abend das Schweriner Schloss in den Regenbogenfarben“, so die Ankündigung der Verwaltung: „Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans-Feindlichkeit wird seit 2005 jährlich am 17. Mai als internationaler Aktionstag begangen. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen.“

Ablehnung, gar Hass und Gewalt gibt es aber nach wie vor, auch wenn sich die Situation in Berlin einer aktuellen Studie zufolge insgesamt verbessert habe, wie Angelika Schöttler, Bürgermeisterin in Wuppertals befreundetem Bezirk Tempelhof-Schöneberg erläutert: „Die leicht rückläufige Zahl an Straftaten gegen LSBTIQ ist zunächst erfreulich, aber leider keine Entwarnung. Wir wissen, dass der Rückgang schwerer Straftaten lediglich Folge der pandemiebedingten Einschränkungen sind. Darüber hinaus ist auch das Dunkelfeld – also die Fälle, die erst gar nicht zur Anzeige gebracht werden – nach wie vor sehr groß. Einer der Schwerpunkte ist immer wieder unser Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Mir persönlich ist es daher ein wichtiges Anliegen, alle Menschen aufzufordern, bei Hass und Gewalt gegen die sexuelle Orientierung oder die geschlechtliche Identität von Menschen nicht die Augen zu verschließen, sondern entschieden dafür einzutreten, dass unsere Nachbarschaften sich frei von Hass und Gewalt für alle entfalten können.“

Schwerer hat es die schwul-lesbische Gemeinschaft in Polen oder Russland und damit auch in Wuppertals Partnerstädten Liegnitz und Jekaterinburg. Zwar bemühen sich auch in diesen Ländern Menschen nach Kräften um Toleranz und Akzeptanz, doch Aktionen wie hier zu Lande dürften eher die Ausnahme geblieben sein.

Solidarität mit Lesben und Schwulen gibt es in Tel Aviv, und auch Wuppertals israelische Partnerstadt Be‘er Sheva gilt in dieser Hinsicht als engagiert: Die Initiative „The Pride House“ in Be‘er Sheva organisierte im Jahr 2017 bereits eine vielbeachtete Parade, und insgesamt genießen LGBT in Israel im Vergleich aller Länder des Nahen Ostens wohl die meisten Rechte. So gab es bereits 2001 ein Antidiskriminierungsgesetz.

Aktuell überlagert die Nahost-Krise und das Entsetzen über Verletzte und Tote die nationale und internationale Wahrnehmung. Große Sorgen macht sich der Deutsch-Israelische Städtepartnerschaftsverein Freundeskreis Be’er Sheva um seinen Vorsitzenden Arno Gerlach. Die Gemeinschaft hatte zuletzt am Wochenende in Wuppertal eine Demonstration unter den Titel „Für Frieden – Gegen Terror und Antisemitismus“ im Charakter einer Mahnwache initiiert.