Spannende Geschichten aus dem alten Jerusalem
Am Donnerstag, 7. November, berichtet Professor Vieweger aus dem Heiligen Land.
Wuppertal. Gekreuzigt, begraben und wieder auferstanden. Gläubige Christen hegen keinen Zweifel an der biblischen Überlieferung. Lange weiß man, dass in ihr viel historische Wahrheit steckt. Ein Großteil dieser Kenntnis ist einer Wissenschaft zu verdanken, die gar nicht so alt ist: der vom späten 18. Jahrhundert an entwickelten Archäologie.
Der Wuppertaler Archäologe Dieter Vieweger beschließt am Donnerstag, 7. November, Beginn 19.30 Uhr, den diesjährigen Zyklus der Reihe UniTal mit einem Vortrag über „Ausgrabungen in der Altstadt von Jerusalem — Folgerungen für die christlichen Überlieferungen zu Golgatha und der Via dolorosa“. Der Wissenschaftler, der alljährlich mehr Zeit in Israel als in Deutschland verbringt, verschafft dem Publikum auf spannende Weise neue Erkenntnisse über das Jerusalem zur Zeit Jesu.
„Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, welche heißt auf hebräisch Golgatha.“ Über die Frage, wo genau Golgatha gelegen haben mag, entbrannte im 19. Jahrhundert ein heftiger Gelehrtenstreit. Im Fokus war die Erlöserkirche. Die Kirche steht in Zusammenhang mit deutschen Machtinteressen im Heiligen Land. Das Gelände, auf dem sie sich befindet, war einst dem preußischen Königshaus geschenkt worden. Kaiser Wilhelm II. gab den Bauauftrag und war sicher, den richtigen Standort zu kenn.
Vieweger stellt in seinem Vortrag dar, dass Wilhelm II. irrte. Was als Stadtmauer Herodes‘ interpretiert worden war, stammte erst aus einer Zeit lange nach Christi Tod. Allerdings führt der Archäologe seine Gäste in tiefere Schichten unter der Erlöserkirche und dort zu spannenden Ereignissen der frühen Geschichte Jerusalems.