Jahresempfang der SPD-Vohwinkel Für einen Weg des Miteinanders im Stadtteil Wuppertal-Vohwinkel
Vohwinkel · Lokalpolitiker blicken auf spannende Projekte im Bezirk und werben um mehr Zusammenarbeit.
Die Bedeutung einer starken Zivilgesellschaft für die Demokratie, die Stärkung des Miteinanders und die Herausforderungen im Stadtteil waren zentrale Themen beim Jahresempfang der SPD-Vohwinkel. Zur Veranstaltung im Bürgerbahnhof am vergangenen Samstag waren zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und Vereinswesen geladen. Die Genossen zeigten sich mit Blick auf die kommende Bundestagswahl kämpferisch und sprachen sich deutlich für Vielfalt und gegen rechten Populismus aus.
In seiner Rede ging der Vohwinkeler SPD-Ortsvereinsvorsitzender Arif Izgi zunächst auf die unsichere Weltlage ein. „2024 war alles andere als ein durchschnittliches Jahr“, betont er. Der weiter anhaltende russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Aufstieg rechter Kräfte in Europa und die Wahlen in Amerika geben für ihn Anlass zu großer Sorge. „Umso wichtiger ist es, dass wir als Demokraten zusammenstehen“, so Izgi. Deutliche Kritik übt er an den jüngsten Vorstößen der CDU zur Migration und warnt in diesem Zusammenhang vor österreichischen Verhältnissen. „Wir brauchen wieder einen Konsens der demokratischen Parteien“, findet der Ortsvereinsvorsitzende. Bei der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts seien Mut, Weitsicht und Kompetenz gefragt. Auch ohne soziale Gerechtigkeit gehe es nicht. „Wir wollen ein buntes und weltoffenes Deutschland“, so Arif Izgi abschließend.
Pläne für Vohwinkel
stimmen optimistisch
Bürgermeister Heiner Fragemann (SPD) griff in seiner Rede die lokalen Themen in Vohwinkel auf. Angesichts der konkreter werdenden Pläne für die Bundesgartenschau gebe es hier durchaus Anlass zu Optimismus. „Es wird auch Zeit, dass man etwas sieht“, findet Fragemann. Er lobt unter anderem die Entwicklung des Lokschuppen Geländes, die auch aus Sicht der SPD ein Meilenstein bei der Schaffung von Wohnraum im Stadtteil ist. Der Bereich zwischen Nathrather Straße und Bahntrasse soll in den kommenden Jahren zu einem Wohnviertel mit Parklandschaft werden. „Wir sind froh, dass dies endlich in die Wege geleitet wurde“, so Heiner Fragemann.
Er freue sich außerdem auf die temporäre Möblierung der Kaiserstraße, die noch in diesem Jahr umgesetzt werden könnte. Dabei handelt es sich um Parklets in Form rustikaler Sitzgelegenheiten aus Holz, die für mehr Aufenthaltsqualität sorgen sollen. Auch die in Zusammenhang mit der Buga geplante Verkehrsuntersuchung für das Stadtteilzentrum sieht der langjährige ehemalige Vohwinkeler Bezirksbürgermeister äußerst positiv. Es sei zu hoffen, dass daraus ein stimmiges Verkehrskonzept werde.
Bezüglich des deutlich gestiegenen Haushaltsdefizits von aktuell 154 Millionen Euro warnte Fragemann davor, dass darunter die Vohwinkeler Schlüsselprojekte der Bezirksvertretung leiden könnten. Dazu gehören die Sanierung des Rathauses und der barrierefreie Zugang von der Lüntenbeck zur Nordbahntrasse. „Diese Projekte dürfen nicht auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden“, so Fragemann. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh warb als Gastredner beim Jahresempfang um den Wuppertaler Weg des Miteinanders als Gegenentwurf zu den Konflikten in der großen Politik. Dabei verwies er unter anderem auf die Bemühungen der Flüchtlingshilfe Wuppertal West für Vohwinkel. Diese gehörte bereits 2015 zu den ersten Gruppen im Stadtgebiet, die sich anlässlich des damaligen Bürgerkriegs in Syrien für die Unterstützung von Asylbewerbern engagierten.
„Hier wird nach wie vor eine sehr wichtige und engagierte Arbeit geleistet, die viel zum gegenseitigen Verständnis beiträgt“, betont Lindh. Dieser Einsatz müsse auch von der Politik mehr gewürdigt werden. Es seien genau solch konkrete Ansätze, die ein positives Klima im Stadtgebiet schaffen. Insofern sei das Aus der Toys Company in Vohwinkel aufgrund gekürzter Bundesmittel sehr zu bedauern.
Weitere Gäste beim Jahresempfang waren die Wuppertaler SPD-Unterbezirksvorsitzende Miriam Scherff und SPD-Landtagsabgeordnete Dilek Engin.