Gesundheit Speiseröhrenkrebs: Wermelskirchener findet Hilfe in Wuppertal
Wuppertal · Das Helios-Klinikum ist das einzige im Bergischen Land, das Speiseröhrenkrebs operativ behandeln darf.
Speiseröhrenkrebs: Die Diagnose war ein Schock für den Wermelskirchener Eckhard Steinhaus. „Mein Arzt hat zunächst eine Magenspiegelung gemacht und mich am nächsten Tag angerufen, um mir mitzuteilen: Da ist etwas, was da nicht hingehört. So eine Diagnose bringt einen natürlich erst einmal aus dem Gleichgewicht.“ Doch seinen Optimismus wollte sich der Unternehmer nicht nehmen lassen. Gemeinsam mit seinem Arzt besprach er die Möglichkeiten und entschied sich für den operativen Eingriff bei Professor Florian Gebauer, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Helios-Universitätsklinikum Wuppertal.
„Ein Eingriff an der Speiseröhre ist oftmals sehr komplex“, weiß der Chefarzt. „Zunächst wird aus dem Magen ein sogenannter Schlauch gebildet, durch den die Speiseröhre ersetzt wird. Dies geschieht minimalinvasiv, also über kleinste Einschnitte, was die Wundheilung beschleunigt. Anschließend wird der betroffene Teil der Speiseröhre entfernt und durch den zuvor gebildeten Magenschlauch ersetzt.“ Eingriffe wie diese dürfen aufgrund ihrer Komplexität nur an wenigen Krankenhäusern in Deutschland durchgeführt werden. Das Ösophaguszentrum am Helios-Universitätsklinikum Wuppertal ist das einzige im Bergischen Land mit der Ermächtigung zur operativen Behandlung von Speiseröhrenkrebs. Komplikationen können beispielsweise entstehen, wenn die Wundheilung am neu angeschlossenen Übergang zwischen Magenschlauch und Speiseröhre gestört ist.
Von einer Wundheilungsstörung blieb Eckhard Steinhaus verschont. Eine Lungenentzündung führte jedoch zu einem längeren Aufenthalt auf der Intensivstation, von dem sich der Wermelskirchener mittlerweile wieder gut erholt hat. Seinen Reha-Aufenthalt hat er bereits abgeschlossen. „Ich fühle mich gut“, sagt Steinhaus glücklich. Er habe mittlerweile seine Ernährung umgestellt, nehme nur noch kleine Mahlzeiten zu sich, habe 15 Kilogramm abgenommen. Seinen Optimismus hat er nicht verloren. Gebauer ist stolz auf seinen Patienten: „Dass er die umfangreiche Behandlung mit seinen 80 Jahren so gut überstanden hat, freut mich sehr.“
Eckard Steinhaus ist dankbar: „Die Pflegekräfte und Ärzte haben sich hervorragend um mich gekümmert. Ohne diese Versorgung wäre ich jetzt vermutlich noch nicht wieder auf den Beinen.“ Er appelliert: „Es gibt viele Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchungen, die man unbedingt in Anspruch nehmen sollte.“ Dass bei ihm der Tumor so früh erkannt und behandelt wurde, habe ihm vielleicht das Leben gerettet. Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 8000 Patienten an Speiseröhrenkrebs, davon etwa 90 Prozent Männer. Red