Soziales Spende: Lionsclub unterstützt wichtige Förderprojekte in Wuppertal
Wuppertal · Der Förderbedarf in den Kindergärten ist groß, das Personal ist knapp. Ohne externe Hilfe könnten viele Defizite, die teilweise durch die Pandemie noch verstärkt wurden, kaum ausgeglichen werden.
Mit einer Spende des Lionsclubs Wuppertal Mitte in Höhe von 10 600 Euro kann die Bürgerstiftung jetzt wieder einige Förderprojekte in den Kindertagesstätten ermöglichen.
Die „Bürgerstiftung für Kinder“, die jetzt auf ein 20-jähriges Bestehen zurückblickt, hat sich die Unterstützung von Kinderbetreuungseinrichtungen im Bereich der Förderung aber auch bei der Ausstattung der Einrichtungen auf die Fahne geschrieben. Jetzt übergaben Mitglieder des Lionsclub Wuppertal Mitte der Bürgerstiftung einen Spendenbetrag von 10 600 Euro, der im Rahmen der jährlichen „Präsidentenspende“ unter der Leitung des Serviceclubs von Michael Böttger zusammengekommen war. Bei dieser Sammelaktion hat der jeweilige Präsident, der für die Dauer eines Jahres den Clubvorsitz übernimmt, die Möglichkeit, einen ihm wichtigen, thematischen Schwerpunkt zu setzen. „Ich bin Vater dreier Kinder, da liegt mir die Bildung von Kindern natürlich am Herzen“, begründet Michael Böttger seine Entscheidung, die Bürgerstiftung für Kinder mit diesem Betrag zu unterstützen. Er sei selbst überrascht gewesen, denn die Spendensumme sei für dieses Anliegen außergewöhnlich hoch gewesen, freute er sich über die Unterstützung seines Vorschlags im Kreis der Mitglieder. Für ihn ist die Zusammenarbeit mit den Kinderbetreuungseinrichtungen auch deshalb wichtig, weil es in das Unterstützungskonzept seines Clubs passt. Eine langfristige, verlässliche Zusammenarbeit ist für die Einrichtungen wichtig: „Wir schließen Lücken und haben Soforthilfeprogramme, mit denen wir kontinuierlich, unbürokratisch und zuverlässig Not lindern können.“
Einsparungen beim Personal
als Ursache für Defizite
Die Vorstandsmitglieder Karin Nebel und Romy Böttger, die gemeinsam mit der Vorsitzenden der Bürgerstiftung für Kinder, Evamarie Bott, in die evangelische Kindertagesstätte am Domagkweg gekommen waren, um die Spende in Empfang zu nehmen, waren überaus dankbar für die Unterstützung: „Der Förderbedarf ist so immens; wir könnten doppelt so viele Kinder bei den Vorbereitungen für den Schulstart unterstützen“, sieht Evamarie Bott die drastischen Einsparungen beim Personal als eine der Ursachen für Defizite, die Kinder sowohl im Bereich des Spracherwerbs als auch im Bereich der körperlichen Bewegung haben. Die Leiterin der Kindertagesstätte in der Trägerschaft der Diakonie, Katharina Lingk, bestätigt den Unterstützungsbedarf, der von den Eltern der geförderten Kinder immer sehr dankbar angenommen werde. Dabei werde die Fördersituation von den Kindern, die über ein Jahr vor dem Wechsel in die Grundschule von Ergotherapeuten, Logopäden oder auch Sozialtherapeuten unterstützt werden, nicht als besondere Situation wahrgenommen: „Es sind Spielsituationen, in denen die Begleiter spielerisch mit den Kindern arbeiten und ihnen ihre volle Aufmerksamkeit widmen. Sie lernen hier Dinge kennen, die in ihrem Alltag dann weiter verwendet und geübt werden“, beschreibt Katharina Lingk die diskrete Lernsituation.
Auch Evamarie Bott sieht gerade in der persönlichen, liebevollen Beziehung zu den Kindern eine wichtige Voraussetzung für eine gute Lernatmosphäre. Die laufende Veränderung des Personalschlüssels sei zum Nachteil der Kinder, so die Einschätzung der Vorsitzenden der Bürgerstiftung. Für wichtig hält Bott, dass die Therapeuten auch Elterngespräche führen, damit der Niveauausgleich vor dem Eintritt ins Grundschulalter stattfinden kann. „In der Grundschule ist es im Tagesgeschäft oftmals trotz großen Engagements kaum möglich, die Defizite aufzuarbeiten. Deshalb sehen wir diese Maßnahme nochmal als besonderen „Push“ vor der Einschulung.“
Die Bürgerstiftung unterstützt Kinderbetreuungseinrichtungen in freier oder kirchlicher Trägerschaft, beispielsweise Elterninitiativen oder Einrichtungen der Diakonie beziehungsweise der Caritas. Romy Böttger appelliert an die Verantwortlichen, mit der Förderung und Bildung von Kindern so früh wie möglich zu beginnen: „Später entstehen wesentlich höhere Kosten, der Aufwand ist groß. Wenn Kinder keine gute Bildung erhalten, ist der spätere Schaden auch für die Gesellschaft groß“, sieht sie in guter Bildung eine Aufgabe in gesamtgesellschaftlichem Interesse.
Im nächsten Kindergartenjahr sollen wieder jeweils 20 Gruppen für Sprach- und Bewegungsförderung in 21 Kindergärten in freier Trägerschaft eingerichtet werden. „Unsere Stärke ist, dass wir unbürokratisch sind, und dass es keine seitenlangen Antragsformulare gibt“, erläutert Evamarie Bott.