Photovoltaik-Anlage geht bei der Gepa ans Netz Wuppertaler Sonnenkraft unterstützt fairen Handel

Wuppertal · Energie für E-Mobilität und kühle Schokolade

Besichtigen die neue Photovoltaik-Anlage (v.l.): Brigitte Frommeyer, Matthias Kroth, Markus Hilkenbach, Sarah Altenrath, Andy Völschow.

Foto: JA/Andreas Fischer

Im September wird eine der größten Photovoltaik-Anlagen in Wuppertal ans Netz gehen. Auf der Dachfläche der Lagerhalle am Gepa-Weg 1 sind in Kooperation von Gepa und Wuppertaler Stadtwerken auf zwei Ebenen insgesamt 1422 Hochleistungs-Solarmodule installiert worden. Mit dem selbst erzeugten Strom will die Gepa in Zukunft pro Jahr 260 Tonnen CO2 einsparen. Ein Größenvergleich: Auf dem Tribünendach des Stadions am Zoo sind im Frühjahr 702 Module aufgebaut worden, die das Wort „Wuppertal“ bilden.

Die Gepa ist die größte europäische Fair-Handelsorganisation. Fairer Handel und Nachhaltigkeit sind seit 49 Jahren Bestandteile der DNA des in Wuppertal gegründeten Unternehmens mit Hauptsitz im Wuppertaler Westen. Matthias Kroth, Kaufmännischer Geschäftsführer der Gepa, sieht in dem Projekt eine wichtige Investition für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

„Der Aufbau einer Photovoltaik-Anlage war eine meiner ersten Ideen als Geschäftsführer, aber man hat mir immer zugetragen, dass das Projekt wegen der Statik des Daches nicht möglich sei. Dann haben wir uns noch einmal intensiver mit dem Thema befasst und festgestellt, dass durch das inzwischen geringere Gewicht der Technik die Anlage nun machbar ist“, sagt Kroth. Die Photovoltaik-Anlage sei das Sahnehäubchen auf dem Nachhaltigkeitskonzept der Gepa und liefere 626 Kilowatt-Peak (kWp), wobei mit kWp die Maßeinheit für die elektrische Leistung in der Spitze angegeben wird. Abhängig von „Wind und Wetter“ wird die Leistung aber natürlich unter den bei Laborbedingungen möglichen 626 000 Kilowattstunden pro Jahr liegen.

Die Gepa wird mit dem erzeugten Strom unter anderem E-Bikes, Dienst- und Privatwagen an drei Ladesäulen mit sechs Ladepunkten versorgen. Außerdem soll in den kommenden Jahren ein Speicher gebaut werden, der den Autarkiegrad der Gepa auf deutlich über 60 Prozent erhöht. „Den größten Stromverbrauch haben wir im Lager im Sommer, wenn wir die Energie brauchen, um unsere Schokoladenprodukte auf 18 Grad zu kühlen. Von daher korrespondiert das sehr schön miteinander“, so Matthias Kroth.

Der WSW-Vorstandsvorsitzende Markus Hilkenbach zeigte sich bei der Klettertour auf das Dach des Gepa-Lagers beeindruckt von der Größe der Anlage. „Der Ertrag entspricht ungefähr dem Verbrauch von 200 Haushalten, das bauen wir auch nicht jeden Tag. Deswegen ist es für uns ein anspruchsvolles Projekt, und es sollte andere animieren, sich mit der Statik ihrer Gebäude neu auseinanderzusetzen, um bei den Themen Nachhaltigkeit und regenerative Energie weiter nach vorne zu gehen“, so Hilkenbach. „Jede Anlage wird maßgeschneidert auf Grundlage der spezifischen Gegebenheiten sowie speziellen Bedürfnissen unserer Kunden“, sagt Andy Völschow, Leiter der Abteilung Kunden- und Quartierslösungen der WSW.

Über die Höhe ihrer Investition macht die Gepa keine Angaben. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich der Einsatz innerhalb von zehn Jahren amortisiert hat. Für Kunden der WSW besteht die Möglichkeit, Strom der Gepa in ihrem individuellen Strommix zu berücksichtigen, da die elektrische Energie in Zukunft auf der Online-Plattform der WSW „Tal.Markt“ angeboten wird.