Neustart bei WSV-Gegner 1. FC Düren Sprinter Goden blüht wieder auf

Wuppertal · Es gibt nicht viele Spieler in den Regionalligen, die von sich behaupten können, ein Bundesliga-Spiel gegen Bayern München bestritten zu haben. Kevin Goden ist so einer. Der Rechtsaußen des 1. FC Düren stand am 8. Dezember 2018 im Trikot des 1. FC Nürnberg 90 Minuten auf dem Rasen der Arena in Fröttmaning und beim 0:3 David Alaba sowie Franck Ribéry gegenüber.

Der WSV spielt am Samstag gegen Godens Verein, den 1. FC Düren.

Foto: WZ/Ritter, Andreas

„Trainer Michael Köllner hat mich damals vom Rechtsverteidiger zum Rechtsaußen umfunktioniert, aber gegen die Bayern musste ich trotzdem die ganze Zeit Abwehrarbeit verrichten“, erinnert sich Goden.

„Ich habe Joshua Kimmich
nach einem Trikot gefragt“

Seinerzeit war der gebürtige Bonner 19 Jahre alt, die Partie mit dem deutschen Rekordmeister etwas Großes. „Ich habe Joshua Kimmich im Kabinentrakt nach einem Trikot gefragt, aber da waren schon längst alle vergeben“, sagte Goden in einem Gespräch mit „Kicker“-Reporter Tim Miebach. Dass der Flügelstürmer zu langsam war, verwundert allerdings. Schließlich gilt Goden als Sprinter, wurde im Bundesliga-Spiel am 2. Februar 2019 gegen Werder Bremen mit 33,45 km/h gemessen. „Zumindest auf dem Platz ist mir noch nie jemand davongelaufen“, meint Goden.

Sein aktueller Trainer Boris Schommers nennt das eine Gabe und mit dieser will der 24-Jährige am Samstag (14 Uhr, Stadion Niederrhein Oberhausen) auch die Abwehr des WSV beschäftigen. Seit Februar ist Goden beim 1. FC Düren, wo er seine Karriere neu beleben möchte. In Nürnberg sowie als Leih-Spieler von Eintracht Braunschweig hatten ihn Verletzungen ausgebremst. Erst mit dem Wechsel zu 1860 München im Sommer 2021 ging es wieder aufwärts, trotz zweimaliger Corona-Erkrankung kam Goden in der vergangenen Saison auf 23 Einsätze.

Dann jedoch die Hiobsbotschaft. Für den Aufstieg in die zweite Liga planten die „Löwen“ eine Transfer-Offensive, Trainer Michael Köllner musterte Goden aus und schickte ihn in die zweite Mannschaft. „Das war ein Schock“, sagt Goden, der fortan in der Bayern-Liga gegen Ismaning oder Dachau seinen Dienst verrichtete. Darauf wurde sein ehemaliger Nürnberger Co-Trainer Schommers aufmerksam und rief im Winter an. „Nach zwei Telefonaten stand für mich fest, dass ich nach Düren gehe. Damals wie heute spüre ich das Vertrauen von Boris Schommers“, erklärte Goden dem „kicker“.

„Kevin blüht hier richtig auf. Er ackert unheimlich viel und zieht selbst in der Nachspielzeit noch Sprints an“, sagt Schommers über seinen in der Jugend vom 1. FC Köln ausgebildeten Zugang. Der hat eine Rückkehr in den Profi-Fußball noch nicht abgehakt, auch wenn ihm in seinen bislang acht Einsätzen für die Blau-Gelben lediglich ein Treffer gelungen ist. „Ich habe in den bisherigen Spielen ein paar Chancen liegen gelassen – aber ich weiß schon, wo das Tor steht“.