Wuppertal SSLZ-Schließung: „Wir machen das Beste daraus“
Die Schulen sind von der sechsmonatigen Schließung des SSLZ am meisten betroffen — bleiben aber zuversichtlich.
Küllenhahn. Zusammenstehen scheint das Stichwort zu sein, unter welchem nun im Hinblick auf die Schließung des Schwimmsportleistungszentrums Küllenhahn gehandelt werden muss. Der Schulbetrieb ist neben dem Vereinssport am meisten von dem sechsmonatigen Ausfall des größten städtischen Schwimmbads betroffen. Die Suche nach Alternativen und die Organisation des Unterrichts sind im Gange.
Mindestens ein Halbjahr lang muss der Schwimmunterricht der rund 30 betroffenen Schulen woanders stattfinden, denn das SSLZ wird saniert. Das Bad soll ein Edelstahlbecken bekommen, die Holzpaneele auf den Galerien werden durch Beton ersetzt. Sechs Monate sollen die Arbeiten dauern, 2,7 Millionen Euro kostet die Sanierung (die WZ berichtete).
„Wir versuchen, so viele Schüler wie möglich in anderen städtischen Bädern unterzubringen“, sagt Michael Kieckbusch, Leiter des städtischen Bäderamts. Dazu müssten die Schulen in den vier verbleibenden Bädern zusammenrücken. Gemeinsam mit dem Schulamt und den Schulen müsste das Beste aus der Situation herausgeholt werden. Noch steht kein konkreter Plan fest. „Eventuell müssen wir nach mehr Hallenkapazitäten Ausschau halten, damit die Einheiten ersatzweise in Sporthallen stattfinden können“, so Kieckbusch. Zudem wären auch die Vereinsbäder eine Alternative — das müsse man aber vorerst mit den Vereinen absprechen.
Am stärksten von der Schließung betroffen sind vor allem die umliegenden Schulen: Das Carl-Fuhlrott-Gymnasium und die Friedrich-Bayer-Realschule und die Grundschule Küllenhahn. Aber auch für viele Schulen, die mit dem Bus anreisen, aus Vohwinkel oder Barmen beispielsweise, müssen Lösungen gefunden werden.
„Wir prüfen gerade in Zusammenarbeit mit dem Busunternehmen, das die Schüler dort hoch transportiert, welche Möglichkeiten es gibt“, sagt Stephan Wollny, Abteilungsleiter des Stadtbetriebs Schulen.
5000 bis 8000 Schüler seien es ungefähr monatlich, die das Schwimmleistungszentrum empfängt, sagt Badleiter Dirk Woods. Das seien bis zu 500 Schüler am Tag. „Von morgens um acht bis nachmittags um drei Uhr oder später herrscht hier hauptsächlich Schulbetrieb“, sagt Woods. Auch die Bergische Universität sei fast jeden Tag im Schwimmleistungszentrum, mit Förderkursen oder dem Hochschulsport. Der Anteil sei im Vergleich zu den Schulen zwar viel geringer, aber trotzdem gebe es auch da Lösungsbedarf, wie Woods betont.
Die Grundschule Küllenhahn nutzt das Sportleistungszentrum vier Tage die Woche. Dabei sind vier Klassen in einem Halbjahr betroffen, wie Schulleiterin Angela Sydow erklärt. Zudem gebe es außerdem eine Schwimm-AG des Offenen Ganztags und einen Leistungsunterricht, der für Kinder mit besonderen Fähigkeiten in der „nullten Stunde“ stattfindet, also vor dem regulären Unterricht. „Da wird es schwierig, eine Alternative zu finden“, schätzt Sydow.
„Bei 18 Klassen, in denen wir Schwimmen im Angebot haben, gibt es einiges an organisatorischem Umbau zu tun“, sagt auch Reinold Mertens, Schulleiter des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums.
Er weiß, dass sich die Hallenkapazitäten nicht erhöhen, und kann daher nur hoffen, dass die Schule auch auf normalen Sportunterricht ausweichen kann.
Mertens sehe eine Nutzung des Schwimmbads Neuenhof als Möglichkeit, allerdings habe es da noch keine Gespräche gegeben. Auch die Außenanlagen der Schule seien eine Ausweichoption, die müssten aber bis dahin instandgesetzt werden. „Wir müssen jetzt mit der Stadt zusammenstehen“, sagt Mertens.
Er zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass Lösungen gefunden werden. „Da bin ich überzeugt, und da gibt es auch keine kritischen Untertöne, denn die Sanierung ist notwendig.“