WZ-Mobil Kita-Zeiten: Bedarf ist individuell
Eltern am WZ-Mobil waren zufrieden: Sie hatten das, was sie brauchten
Wuppertal. Längere Öffnungszeiten von Kitas fordern die Grünen und die FDP. Die Stadt will bis Sommer prüfen, ob ein Pilotprojekt mit einigen Einrichtungen möglich ist. Die Eltern am WZ-Mobil sind zufrieden - mit ganz unterschiedlichen Zeiten.
Jessica und Carsten Brasdat reichen vergleichsweise kurze Zeiten: „Wir haben einen Fünf- und einen Zweijährigen. Da ich abends arbeite und mein Mann tagsüber, reicht uns ein Platz bis 12 Uhr. Warum sollen wir Leuten, die einen Ganztagesplatz benötigen, diesen wegnehmen?“
Dagegen ist Joanna Michalczik froh, dass sie ihre Tochter länger in die Kita gehen konnte: „Ich hatte Glück.“ Maja, heute 7 Jahre, konnte bis 18.30 Uhr in der Kita bleiben. Deshalb konnte Joanna Michalczik ebenso wie ihr Mann in Vollzeit arbeiten. Sie haben keine Großeltern, die helfen. Ohne Kita „hätte ich auf meinen Job verzichten müssen.“
Der Sprössling von Julia Duschek und Sebastian Hagener ist noch zu klein für die Betreuung. Sie erwarten: „Für uns sind die Öffnungszeiten in Ordnung.“ Für andere seien frühere Beginnzeiten sinnvoll, etwa für Menschen im Schichtdienst. „Viel wichtiger finden wir es, dass es mehr Kita-Plätze in Ballungszentren mit vielen Kindern gibt.“
Petra Heeß hat auch Verständnis für Forderungen nach flexiblen Zeiten: „Aufgrund des Straßenverkehrs oder anderer Umstände sind sie für Eltern besser. Kitas sollten längere Öffnungszeiten anbieten, damit Eltern nach der Arbeit einkaufen und eine kurze gemeinsame Zeit ohne Kind haben können.“ Ähnlich sieht es Anke Wüstenberg: „Ich finde Frühbetreuung ab 7 Uhr und möglichst bis 18 Uhr je nach Beruf sinnvoll. Das heißt nicht, dass man das immer in Anspruch nehmen soll oder muss.“
Weil Christian Höher und seine Partnerin selbstständig sind, kommen sie mit den üblichen Betreuungszeiten hin: Ilias (6) ist nach der Schule bis 14 Uhr in der Betreuung, die kleine Helena (11 Monate) soll bald in die Kita. Beide Eltern wollen arbeiten und sich um die Kinder kümmern. Wenn sie nicht durch ihre Selbstständigkeit so flexibel wären, „wäre das nicht möglich.“ Er freut sich, dass die Betreuung an der Grundschule Hainstraße erlaubt, die Betreuung flexibel zu handhaben. Das Thema Betreuung brenne allen im Freundeskreis auf den Nägeln. Alle würden lange suchen, „aber Ende klappt es — und sei es am Ende der Stadt“.