Stadt bietet Schnelltest für jedes Hausdach an
Hausbesitzer können prüfen, ob ihr Gebäude für Solaranlagen oder die Begrünung geeignet ist.
Wuppertal. Das Geld liegt für viele Wuppertaler nicht auf der Straße, sondern es liegt auf dem Dach. Mit einem neuen Internetauftritt will die Stadt auf die Sparpotenziale von Hausdächern hinweisen. Dabei geht es um die Prüfung der Eignung von Dächern als Gründach oder als Träger von Solaranlagen, die neben der Versorgung des eigenen Haushalts Energie ins Netz einspeisen.
Der Selbstversuch dauert keine fünf Minuten. Auf der interaktiven Karte der Stadt ist das gewünschte Haus in Sekundenschnelle gefunden und auf seine Potenziale hin untersuchte. Ein grünes Dach beim Gründachkataster zeigt an, dass sich dort eine Begrünung auf Dauer auszahlen würde. Als Solardach ist dieses Gebäude in Waldnähe allerdings nicht geeignet — daher ist es auf der Stadtkarte rot markiert.
Auf der Internetseite der Stadt lassen sich viele weitere Daten ablesen. So lässt sich online erkennen, wie viel Kohlenstoffdioxid eine Anlage einsparen kann. Neben dem eigenen finanziellen Interesse sollte der Umweltaspekt Motivation genug sein, die Potenziale der Hausdächer auszuschöpfen, wünscht sich die Stadt. „Global denken — lokal handeln, dieser Grundsatz gilt mehr denn je“, sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke bei der Vorstellung des Internet-Auftritts. Im Gegensatz zu anderen Kommunen setze Wuppertal bei der Begrünung von Innenstadt-Dächern auf Freiwilligkeit. „Wir verfolgen mit dem Solarpotenzialkataster die Klimaziele Energieeinsparung und Nutzung regenerativer Energie. Mit dem Gründachpotenzialkataster wollen wir dazu beitragen, die Folgen des Klimawandels zu mildern“, so Umweltdezernent Frank Meyer.
WSW-Chef Andreas Feicht bietet den Hausbesitzern Unterstützung und Beratung an. Rechnet sich das? Wer kann mir bei der Realisierung helfen? Die Antworten und finanzielle Hilfen gebe der Klimafonds der WSW. Die Geschäftsstelle des WSW Klimafonds befindet sich im Kundencenter am Alten Markt 10. Andreas Feicht wies daraufhin, dass die Stadtwerke durch den Ausbau der Fernwärme einen großen Beitrag zur Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Belastung leisten. Mengen, die zwei Drittel des Ausstoßes der PKW in Wuppertal entsprechen, werden künftig durch die Schließung des Elberfelder Heizkraftwerkes eingespart.
„Eine Kombination aus Solartechnik und Dachbegrünung schließt sich nicht aus“, sagt Frank Meyer. Das begrünte Dach könne sogar Vorteile für den Wirkungsgrad der Solaranlagen haben. Die Vorteile begrünter Dächer liegen aber nicht nur im Energiebereich. Sie können eine optische Bereicherung sein, dienen in heißen Sommern zur Abkühlung und speichern bei den immer häufiger auftretenden Starkregen große Wassermengen.
Alle Informationen zum Solar- und Gründachkataster finden Sie unter
www.wuppertal.de/solar-grunedach