Waldpflege Stadt sperrt den Kaiser-Wilhelm-Hain am Uellendahl für eine Woche

Uellendahl-Katernberg. · „Wenn Bäume gefällt werden müssen, trifft uns das immer ins Mark“, bedauert Annette Berendes, Leiterin des Ressorts Grünflächen und Forsten der Stadt Wuppertal. Auch in dieser Woche ist es wieder soweit und insgesamt neun Bäume im Kaiser-Wilhelm-Hain fallen den Sägen aus Sicherheitsgründen zum Opfer.

Annette Berendes und Carsten Gnipp stellten am Dienstag die Waldpflegearbeiten am Kaiser-Wilhelm-Hain vor.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Mehr als die Hälfte der Waldfläche wird bearbeitet, davon circa 80 Bäume behandelt, weil sie komplett beziehungsweise fast abgestorben sind. Die Gründe dafür sind hauptsächlich die extremen Klimaveränderungen sowie dadurch entstehender Pilz- und Krankheitsbefall.

Dies sei leider kein Einzelfall und symptomatisch, berichtet Berendes, das Problem trete in ganz Deutschland, aber vor allem in NRW auf. Die Altbuchenbestände „tun sich etwas schwerer als andere Bäume Wasser zu finden“ und seien ebenfalls sonnenempfindlich, sodass sogar ein Sonnenbrand nicht auszuschließen sei. Die Buchen sind zum Teil schon „Greise“, heißt 100 bis 120 Jahre alt und können nicht mehr so schnell auf Klimaveränderungen reagieren.

„Wir haben hier ein enges Wegenetz. Wir müssen dafür sorgen, dass die trockenen Äste nicht über den Wegen sind und Menschen beim Herunterfallen gefährden“, so Carsten Gnipp, zuständiger Meister für den Bereich Uellendahl-Katernberg. Dadurch, dass ein Eingang des Waldes direkt an der Hainstraße liegt und an die Bushaltestelle Bremer Straße angrenzt, besteht eine hohe Gefahr für den Verkehr und die Verkehrssicherung steht im Vordergrund.

Klimaveränderungen sind Hauptgrund für die Fällungen

Die Baumpflegearbeiten sollen eine Woche andauern, die Fällungen am kommenden Freitag stattfinden, währenddessen ist der Hain teilweise gesperrt. Zehn Bäume in diesem Waldstück sind im letzten Jahr bereits dem trockenen Klima zum Opfer gefallen und im Herbst wird es nicht besser werden, mutmaßt die Ressortleiterin. Das Problem läge vor allem auch an der Lage des Waldes: Dieser steht quasi auf einer Kuppel, sodass viel Wind und Sonneneinstrahlung die Trockenheit wesentlich extremer werden lassen. Und im Endeffekt seien sie dann auch empfindlicher für weitere Krankheiten.

„Die Bewertung der Mängel ist ein laufender Prozess und erfordert viel Arbeit“, erklärt Gnipp, daher sei diesmal eine Fremdfirma mit den Arbeiten betraut worden. Diese sollen so bedarfsschonend wie möglich arbeiten, das heißt Totholz von oben abtragen, damit die unteren Bäume besser wachsen können. So soll der Bestand erhalten bleiben – in einem Park, der schon 1896 vom Elberfelder Verschönerungsverein gegründet wurde und als grüne Oase für das Stadtklima und eine attraktive Umgebung sorgt. „An den Nordpark und den Engelsgarten müssen wir bald wohl auch ran. Da brauchen wir jede helfende Hand.“ Im Kaiser-Wilhelm-Hain sollen die Arbeiten in rund einer Woche beendet sein. Für die Mitarbeiter im Ressort Grünflächen und Forsten gilt das nicht: Sie haben mit dem Eichenprozessionsspinner, mit den Folgen des Borkenkäfer-Befalls und den Folgen der Trockenheit weiter mehr als genug zu tun.