Verkehr Stadt sieht keine Chance für eine Umweltspur
Wuppertal · Verkehrsdezernent Frank Meyer sieht gerade für den historischen Teil der B 7 den fehlenden Platz als Problem.
Umweltspur ja oder nein? Die Diskussion heizt den Wahlkampf auf. Man müsse den Begriff „endideologisieren“, sagt Verkehrsdezernent Frank Meyer. Sachlich diskutieren, ja, „aber ohne Schaum vor dem Mund“. Wohlwissend, dass auch seine eigene Partei gespalten ist. Die SPD-Verkehrspolitiker Sedat Ugurmann und Volker Dittgen sowie der Fraktionsvorsitzende im Rat, Klaus-Jürgen Reese, hatten sich zuletzt noch vehement gegen eine gemeinsame Spur für Busse, E-Autos und Radfahrer ausgesprochen – und dafür Gegenwind in eigenen Reihen geerntet. Die Jusos etwa widersprachen direkt. „Innerparteiliche Auseinandersetzungen kommentiere ich nicht“, sagt Meyer. Aber seine Meinung als Verkehrsdezernent sei eindeutig – gegen eine Umweltspur.
Auch sonst sind die Meinungen geteilt. Uwe Schneidewind, OB-Kandidat der Grünen und der CDU, wollte kürzlich im WZ-Interview die Option Umweltspur nicht ausschließen. Das dürfte die Grünen freuen – die CDU hat dagegen auch öffentlich schon ihr „Nein“ bekräftigt. Man müsse erst einmal klären, „wem soll es nützen?“, sagt der Verkehrsdezernent. Die WSW hätten schon erklärt, so Meyer, dass eine Umweltspur zu Fahrzeitverzögerungen führen würde. Wobei, wie er betont, auf Teilen der B7 ja schon Radfahrer Busspuren mitnutzen können. Es also dort keiner Umweltspur mehr bedarf.
Knackpunkt bliebe aber der historische Teil der Bundesstraße. Vor allem die Fahrradlobby wünscht sich auch dort mehr Platz für Radler. Beim WZ-Ortstermin im vergangenen Jahr hatte Christoph Grothe von der IG Fahrradstadt zumindest mal für einen Verkehrsversuch plädiert – erhört wurde er bislang nicht, weil eben auch in der Politik Widerstand herrscht.
Aus verkehrsplanerischer Sicht sieht Frank Meyer keine Chance. Für 33 000 Fahrzeuge täglich in diesem Bereich „brauchen wir die vier Spuren“. Und für eine zusätzliche Spur fehle Platz. Es dürfe auf keinen Fall passieren, dass durch Rückstaus auf der B 7 die Nord-Süd-Verbindungen litten. est