Drei Fragen an . . . Stadtteilbibliothek Ronsdorf: Lesen, spielen und puzzeln im „Dorf“
Wuppertal · Patricia Crede, Leiterin der Stadtteilbibliothek Ronsdorf, im Interview.
Hier stellt Patricia Crede sich und ihre Arbeit vor.
Wer bin ich?
Mein Name ist Patricia Crede, ich leite in Ronsdorf eine der schönsten Stadtteilbibliotheken in Wuppertal. Eigentlich bin ich ein Urgestein der Barmer Bibliothek. 2021 wechselte ich auf die Stelle in Ronsdorf. Das bedeutete, dass ich noch einmal viel Neues lernen musste. Aber das habe ich schon immer sehr gerne gemacht. Die Lust am Lernen bewegte mich beispielsweise dazu, nach meiner Ausbildung und einigen Jahren in der Bibliothek eine Auszeit zu nehmen, um mein Abitur nachzumachen und zu studieren. Eine Fügung führte mich Jahre später zurück in die Stadtbibliothek – zum Glück, denn diese Arbeit liebe ich bis heute.
Was gehört alles zu meiner Arbeit als Leiterin der Stadtteilbibliothek Ronsdorf?
Ich arbeite jetzt also im „Dorf“, wie die Ronsdorfer liebevoll ihren Stadtteil nennen. Die Bibliothek liegt im Zentrum am Bandwirkerplatz. Vergangenes Jahr ist die Zweigstelle nach neuesten Bibliotheksstandards umfangreich saniert und neu ausgestattet worden und sie bietet jetzt ganz neue Aufenthaltsqualität.
Die Bezirksvertretung tagt regelmäßig bei uns, das Bürgerbüro und eine Außenstelle der Bergischen Musikschule sind auf der gleichen Etage. Viele dieser Besucherinnen und Besucher entdecken so unsere Bibliothek und stöbern in unserem Zeitungs- und Zeitschriftenbestand oder in unserem Medienangebot.
Meine Aufgaben sind eine bunte Mischung aus Lese- und Sprachförderung, Kita- und Klassenführungen oder auch Veranstaltungen für Erwachsene, beispielsweise im Rahmen der Lit.Ronsdorf. Hinzu kommen Kooperationen mit anderen Akteuren im Quartier, die Teilnahme an der Stadtteilkonferenz, Aktionen mit Künstlern und vieles mehr. Sehr viel Freude macht es mir auch, eine Auswahl an Medien für die Bibliothek anzuschaffen. Das ist angesichts der Menge an interessanten Titeln, die ständig neu erscheinen, eine echte Herausforderung. Dazu kommen auch Tonies, Spiele, Nintendo und Hörbücher. Ganz neu sind die Puzzles, die ausgeliehen oder an einem Tisch in der Bibliothek weitergepuzzelt werden können.
Warum bedeutet mir meine Tätigkeit in der Bibliothek so viel?
Meine Arbeit mit Menschen und Medien macht mir täglich bewusst, wie vielfältig und spannend unsere Welt ist und wie wichtig es ist, das zu vermitteln. Was eignet sich dafür besser als eine Bibliothek? Nicht nur das Wissen, auch die Fantasie, in die wir eintauchen können, entdecken wir in den Büchern. Wir brauchen die Sprache. Wir müssen sie lesen und verstehen können. Auch das Internet müssen wir lesen, um es nutzen zu können.
Sprache erschließt Kontexte und erst im Verstehen von Zusammenhängen können wir Fake News identifizieren. Eine KI will auch gut gefüttert werden. Weil all das so wichtig ist, habe ich in den vergangenen zehn Jahren sehr gerne Menschen geschult, die sich als Vorlesepaten einsetzen und mit Begeisterung unseren Kindern vorlesen und ihnen beim Lesen lernen helfen. All dies zusammengenommen bedeutet mir sehr viel, ich arbeite aus tiefster Überzeugung in der Stadtbibliothek.