150 Jahre Vereinsjubiläum: Barmer Anlagen putzen sich heraus
Der Verschönerungsverein feiert sein rundes Jubiläum und macht die Barmer Anlagen fit für die Zukunft.
Barmen. Der Gärtner in den Barmer Anlagen fährt derzeit Extraschichten. Auch am Pavillon am Toelleturm wird fleißig gearbeitet, damit er im Sommer in neuem Glanz erstrahlt. Es tut sich derzeit einiges in Deutschlands zweitgrößter Parkanlage in Privatbesitz. Der Barmer Verschönerungsverein (BVV) bereitet sich auf das große Jubiläum vor. 150 Jahre wird der Verein 2014 alt. „Es ist noch einiges zu tun“, sagt Kurt Rudoba, Vorstandsmitglied des BVV. „Aber wir freuen uns auf die Feiern.“ Mehrere Veranstaltungen sind im Geburtstagsjahr geplant. Den Auftakt macht an diesem Freitag ein Empfang im Rathaus, bei dem die Barmer Anlagen offiziell ins Europäische Gartennetzwerk aufgenommen werden und die Jubiläumsschrift vorgestellt wird (siehe Kasten).
Beim Rundgang durch die Anlagen kann Rudoba bereits die ersten Verbesserungen präsentieren. „Einige Wege sind zum Beispiel neu gemacht worden“, sagt Rudoba. Und damit sich Besucher in Zukunft noch besser zurechtfinden, werden alle Wege neu beschildert. Die Hinweisschilder — insgesamt 90 an der Zahl — fertigen derzeit Häftlinge der JVA Ronsdorf. Rudoba ist stolz auf die Kooperation. „Das ist ein sehr sinnvolles Projekt.“
Ein Aufgabe, die der BVV zum 150. Geburtstag stemmen will, ist auch die Sanierung einiger Denkmäler in den Anlagen wie der Dicke-Ibach-Treppe. Dafür werden auch noch weitere Sponsoren gesucht. Rudoba betont, dass das Engagement sich aber nicht nur auf das Jubiläumsjahr beschränkt. „Das soll nur der Start sein.“
Doch Denkmäler als einziges Zugpferd? „Ein Park muss mehr anbieten“, sagt auch Antonia Dinnebier, die die Jubiläumsschrift herausgegeben hat und beim Rundgang mit dabei ist. Möglichkeiten gebe es genug, sagt die Herrin von Schloss Lüntenbeck, die immer noch gerne erzählt, wie beeindruckt sie von ihrem ersten Besuch in den Barmer Anlagen war. Das in dem Park noch ein großes Potenzial schlummert, hat aber auch der BVV längst erkannt. Auch der Verschönerungsverein mit seinen derzeit mehr als 900 Mitgliedern brauche Nachwuchs. „Kleinere Musik- oder Kulturveranstaltungen sind hier zum Beispiel möglich“, sagt Rudoba. Keine Massenveranstaltungen mit tausenden Besuchern, aber durchaus Events, die jüngeres Publikum anlocken sollen. Die Anlagen sollen nicht nur Spaziergängern gefallen. „Deshalb ist uns ja auch der neue Spielplatz so wichtig“, sagt Rudoba.
Daran setzt auch das Eurpäische Gartennetzwerk (EGHN) an, wie Dirk Fischer vom Förderverein Historische Parkanlagen erklärt. Dieser Zusammenschluss von zurzeit etwa 200 Gärten in der EU setze, so Fischer, auf die Weiterentwicklung von Gärten. Zwar sei ein Hauptanliegen der Gründer gewesen, durch die Anlagen vor allem herausragende Blickachsen zu bieten. „Aber es kann nicht nur um die Ästhetik gehen“, so Fischer. Das Angebot solle erweitert werden.
Natürlich auch weiterhin gratis für alle Besucher, wie Rudoba betont. „Die EGHN-Delegation hier fragte als erstes, wie viel Eintritt wir nehmen“, erinnert er sich schmunzelnd. Die Barmer Anlagen blieben aber ein privater Park für alle Bürger.