Austausch: Schüler berichten über Situation in der Ukraine
Austausch am Ganztagsgymnasium Johannes Rau.
Barmen. „Zur Zeit verlangt die politische Situation von den ukrainischen Schülerinnen und Schüler viel Engagement. Dass sie uns jetzt besuchen, zeigt, wie wichtig ihnen die Beziehung zu den Wuppertaler Schülern ist“, erklärte Rainer F. Kokenbrink, Deutsch- und Philosophielehrer am Johannes-Rau-Gymnasium, stolz. Seit 2010 gibt es einen regen Austausch mit der Schule Nr. 10 in Chmelnizky. In der vergangenen Woche waren wieder ukrainische Schüler an der Siegesstraße in Wuppertal zu Gast.
Thema beim Treffen war auch die derzeitige politische Situation in der Ukraine. Die Gastschüler selbst zählen auch zu den Betroffenen, da zuletzt die Gebietsverwaltung im Heimatort der Ukrainer gestürmt wurde. Nastja (17) und Ruslan (17) waren gerührt vom Mitgefühl der Wuppertaler: „Es bedeutet uns sehr viel und wir haben intensive politische Gespräche geführt.“ Die Wuppertalerinnen Liliane (17) und Sarah (18) waren mit den Eindrücken zufrieden: „Den Unterschied der Kulturen zu verstehen und die politische Situation aus erster Hand zu erfahren, hat uns sehr bewegt.“ Auch die ukrainische Geschichtslehrerin Ludmila Stezjuk und Ljuba Sotschka von der Internationalen Stiftung für Verständigung und Toleranz in Kiew waren beeindruckt: „Die Schüler fahren verändert und beseelt in ihre Heimat zurück.“
Rainer F. Kokenbrink arbeitete mit beiden Schülergruppen außerdem weiter an einem Projekt. In einem Workshop werden seit 2012 nicht zugestellte Feldpostbriefe deutscher und sowjetischer Soldaten aus den Jahren 1943/44 analysiert. Dabei wurden diesmal auch neueste Archivfunde miteinbezogen. ryz