24 Vorschläge: Neuer Verein soll Barmen schöner machen
Eigentümer sollen für die Immobilien- und Standortgemeinschaft gewonnen werden. Abstimmung im Sommer.
Barmen. „Wir sind kurz davor, Geschichte zu machen“, sagte Oliver Alberts, Vorsitzender des Vereins ISG Barmen-Werth. Mehr als 70 Gäste waren zum 3. ISG-Forum in die Concordia gekommen, weit mehr als die 35 Einzeleigentümer, die von der Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft betroffen wären. Ihnen wurde die Vision eines neuen Barmen präsentiert — mit 24 Vorschlägen, wie die Gemeinschaft Barmen aufwerten will.
Auf Fragebögen konnten die Gäste zu den 24 Punkten ihre Wertung ankreuzen, von „spitze“ bis „ist nichts“. Von dem Wunsch nach konsequenter Sauberkeit über eine Neugestaltung des Werths, regelmäßige Events und eine vertrauensvollen Zusammenarbeit der ISG-Mitglieder reicht der Katalog. Was die Gestaltung des Werths betrifft, entwarf Citymanagerin Anna Wittmer folgendes Bild: Hoch über den Köpfen mäandert ein Leuchtband zwischen dem Alten Markt und dem Platz an der Werther Brücke, ein zweites verbindet die Plätze am Boden. Geschwungene, bandförmige Multifunktionsmöbel haben die klassischen Bänke ersetzt. Auf ihnen kann man sitzen, liegen, Kinder können sie als Turngerät benutzen.
Das Band soll die vier Plätze wie Perlen auf einer Schnur verbinden. Die Plätze selbst seien ein Pfund, mit dem es zu wuchern gelte, eine Neugestaltung inbegriffen. So kann sich der Verein auf dem Geschwister-Scholl-Platz einen ausrangierten Schwebebahnwagen als Café mit Außengastronomie vorstellen. Auf freien Hausflächen könnten außerdem Lichtprojektionen auftauchen, wie zum Beispiel ein winterlicher Sternenhimmel.
Thema Weihnachtsbeleuchtung: Am Leuchtband könnte man zum Beispiel große leuchtende Sterne aufhängen. Eine Millionen Euro hätte die ISG für einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung. Dass diese Mittel nicht reichten, erläuterte Mitmoderator Frank Heinze. Aber man sei dann in der Lage, Fördermittel zu beantragen. Und private Sponsoren müssten ins Boot geholt werden.
Thema Finanzen: Was ISG-Mitglieder aufzubringen hätten, berechnet sich aus dem Einheitswert ihrer Immobilie. Am Beispiel von 200 000 Euro, rechnete Heinze vor, seien das 10.000 Euro auf fünf Jahre, 2000 Euro pro Jahr oder 167 Euro im Monat. Wenn 75 Prozent der Eigentümer der Gründung einer ISG zustimmen, müssen auch alle anderen mitmachen. 58 Eigentümer gibt es am Werth insgesamt, neben den 35 Einzeleigentümern sind das Holdings, denen der Verein die konkreten Pläne gesondert vorstellen will. Heinze: „Die Pläne sind nicht in Stein gemeißelt.“
Man wolle die Bögen auswerten und erneut das Gespräch suchen. Die Reaktion war zumindest verhalten positiv. Angesichts von Ikea und Co. mit nahezu gleicher Verkaufsfläche wie Barmen und einem Designer-Outletcenter in Remscheid sei es notwendig, zu handeln. Matthias Wewer: „Da entsteht eine zweite City. Jetzt oder nie.“