Ärger im Spelleken-Park: Wohin mit der Wäsche?

Im Spelleken-Park klagen Mieter über fehlende Räume für ihre Trockner.

Nächstebreck. Bei der Umwandlung alter Industriebrachen in attraktiven Wohnraum gilt er als beispielhaft: Seit 2008 sind im Spelleken-Park in Nächstebreck mehr als 100 Wohnungen entstanden. An der Cuxhavener Straße 11 gibt es allerdings seit Monaten Kritik und Mietkürzungen. Anlass sind fehlende Räume für Wäschetrockner. Da das Haus öffentlich gefördert wurde, ist neben dem Mieterbund auch die Stadt mit dem Fall befasst.

„Für einen Neubau sind diese Verhältnisse unzumutbar“, sagt ein Mieter, der namentlich nicht genannt werden möchte. Seit Monaten warte er darauf, dass der Eigentümer des Mehrfamilienhauses die Möglichkeit schafft, „außerhalb der Wohnung die Wäsche vernünftig zu trocknen“. Derzeit könne man sich nur mit dem Balkon behelfen oder auf den Hausflur ausweichen, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit in den eigenen vier Wänden für Schimmel sorgt. „Ich kann nicht nachvollziehen, dass an so etwas bei der Planung eines modernen Wohnhauses nicht gedacht worden ist.“

Von der zuständigen Hausverwaltung — sie hat im Oktober vergangenen Jahres in den Häusern an der Cuxhavener Straße 9 und 11 eine „Umfrage bezüglich eines Trockenraums im Tiefgaragenbereich“ durchgeführt — gibt es auf wiederholte WZ-Nachfrage keine Stellungnahme.

Auskunft über den Stand der Dinge erteilt allerdings die Stadt: „Im Haus gibt es insgesamt 24 Wohnungen, von denen 15 mit Abstellräumen ausgestattet sind, die über eine Anschlussmöglichkeit für einen Trockner verfügen“, erklärt Martina Eckermann vom Presseamt: „Da die restlichen neun Einheiten über diese Anschlüsse nicht verfügen, hat die Eigentümerin angekündigt, zwei Trockengeräte in einem Kellerraum des Hauses Cuxhavener Straße 9 aufzustellen.“ Das solle spätestens bis heute geschehen und werde auch von der Abteilung für Wohnungsbauförderung überprüft.

Die nasse Wäsche vom Aufzug aus durch die Tiefgarage zum Trocknen ins Nebenhaus zu bringen, sei aus Sicht der Bauordnung nicht zu bemängeln und verhältnismäßig. Mindestentfernungen zwischen Wohnung und Trockenräumen seien jedenfalls nicht vorgeschrieben.

Ein schwacher Trost für die Mieter. „Das ist und bleibt unzumutbar, gerade auch für Familien und ältere Leute. Das ist jedes Mal ein langer Fußmarsch.“

Andreas Wiemann, Geschäftsführer des Mieterbundes Wuppertal, sieht in der Cuxhavener Straße keinen Einzelfall, wobei in der Regel aber Eigentümerwechsel Ursache für Probleme seien — etwa, wenn es um die Nutzung von Gemeinschaftsräumen geht. Wichtig sei gerade auch hier ein Blick in den Mietvertrag, um späteren Ärger zu vermeiden.