Antrag abgelehnt: Keine Toilette für Wupperfeld
Nicht bezahlbar: Bezirksvertretung Oberbarmen lehnt WC-Vorschlag der SPD ab.
Oberbarmen. Laut waren die Stimmen gegen das stille Örtchen: Engagiert debattierten die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Oberbarmen bei ihrer jüngsten Sitzung über den SPD-Antrag, eine öffentliche Toilette am Wupperfelder Markt einzurichten. SPD-Fraktionssprecher Frank Lindgren hatte diesen Vorschlag gemacht, um damit dem Problem des "Wildpinkelns" zu begegnen. Im vergangenen Sommer war das Thema Gegenstand heftiger Diskussionen gewesen, Anwohner und Geschäftsleute hatten sich von einer Gruppe regelmäßiger Besucher des Wupperfelder Markts belästigt gefühlt, die Sträucher und Büsche als öffentliche Toilette genutzt hatten.
Es gebe einen "dringenden Bedarf an öffentlichen Toiletten im Stadtgebiet", so Lindgren: "Die Aktivitäten des letzten Spätsommers, die in der Beseitigung der Bepflanzung am Wupperfelder Markt gipfelten", hätten das deutlich gemacht.
CDU und FDP in der BV Oberbarmen sind anderer Ansicht. "Wir können uns eine öffentliche Toilette an dieser Stelle überhaupt nicht vorstellen", sagte Christdemokrat Heinrich Bieringer. Er bezweifelt, dass ein gebührenpflichtiges WC von "Menschen mit viel Tagesfreizeit" angenommen werde: "Meinen Sie, dass diese Leute für den Toilettengang 50 Cent opfern?"
Heinz Jonas (FDP) kritisierte vor allem den Finanzierungsvorschlag der SPD für das mögliche Örtchen. Die Sozialdemokraten schlagen vor, die Toilette "an einem Werbeträger zu verpachten", so Frank Lindgren. "Das ist doch eine Utopie", wetterte Jonas. "Kein Mensch würde an einer solchen Toilette Reklame machen wollen."
Die Stadt hatte bereits signalisiert, dass es kein Geld für die Einrichtung einer öffentlichen WC- Anlage gebe. Der Antrag der SPD wurde abgelehnt.