Wohnung Bendahl: In sechs Wochen soll Einzug sein

90 Wohneinheiten sind geplant: Das Bauprojekt für Studenten an der Bendahler Straße steht vor dem Abschluss.

Gut neun Millionen Euro werden an der Bendahler Straße investiert.

Unterbarmen. Endspurt an der Bendahler Straße: In gut sechs Wochen, so hofft Architekt Rudolf Hoppe, sollen die ersten Studenten in den Neubau gegenüber dem neuen Kindergarten einziehen. Auf den ersten Blick ist noch einiges zu tun. Doch Hoppe bleibt locker. „Es ist eigentlich nur noch die Möblierung“, erklärt der Wuppertaler beim Rundgang durch den vierstöckigen Bau.

Jetzt fehlen nur noch die Möbel. Alle Wohnungen haben einen Balkon. Fotos (2): Andreas Fischer

Denn mitbringen müssen die neuen Mieter selbst „nur noch Matratze und Gardine“, kündigt Hoppe an. Bett, Kochbereich, Schränke? „Alles da.“ Die 90 Einheiten — 54 Ein-Personen-Wohnungen mit 35 Quadratmetern und 36 Doppel-Einheiten zu 45 Quadratmetern — werden komplett eingerichtet sein. „All inclusive“, sagt der Architekt, der das Projekt im Auftrag eines ehemaligen Professors der Bergischen Uni realisiert hat.

Fertig werden sollte das Neun-Millionen-Euro-Projekt eigentlich schon im vergangenen Jahr. Doch der Bau als Passivhaus gestaltete sich dann doch etwas aufwändiger. „Es gab einige Kriterien, die nicht ganz so einfach zu erfüllen waren“, sagt Hoppe. Dafür hätten die Studenten jetzt einen hohen Standard. Automatische Be- und Entlüftung in den Zimmern, gemeinsamer Waschmaschinen-Raum, schnelles Internet, Empfang von 200 Fernsehsendern und eine Gratis-Telefonanlage innerhalb des Hauses — technisch top, verspricht der Architekt.

Ursprünglich war mal eine Miete von unter 300 Euro angepeilt. Das schafft man jetzt nicht mehr. Die Einzelwohnungen mit Schlafraum sowie Wohnbereich mit Kochmöglichkeit sollen aber auf jeden Fall unter 400 Euro liegen. „Die größeren Wohnungen kosten dann pro Person noch weniger“, sagt Hoppe. Der Preis sei pauschal, also wieder „all inclusive“ mit Internet & Co.. Weitere Nebenkosten werde es nicht geben.

Angesprochen seien vor allem, aber nicht nur Studenten. Jeder könne dort einziehen — sofern er einen Wohnberechtigungsschein habe, da das Projekt zum Teil öffentlich gefördert wurde. Für Studenten sei aber, so Hoppe, die Lage aus seiner Sicht ideal. „Insbesondere für die am Haspel.“ Die Anbindung an den ÖPNV, die Freizeitmöglichkeiten, die Infrastruktur. „Tennisplätze und Schwimmbad liegen um die Ecke, Supermärkte, alles da.“

Das Projekt habe „einen guten Standort“, sagt auch Fritz Berger vom Hochschulsozialwerk (HSW). „Die Studenten wollen kurze Wege.“ Der Investor habe schon frühzeitig auch mit der Uni Kontakt aufgenommen, so Berger, der sich freut, vielleicht schon zum Sommersemester Studenten an die Bendahler Straße vermitteln zu können. „Auch unsere Mitarbeiter kennen ja die Anlage.“ Die Bendahler Straße werde dort dann zukünftig unter „Privatzimmer“ aufgeführt.

Grundsätzlich seien solche Projekte wie das des ehemaligen Uni-Professors eine gute Ergänzung des bestehenden Angebots des HSW, das derzeit 16 eigene Wohnheime mit insgesamt 1085 Wohnplätzen betreut. Preislich liege die Bendahler Straße über den HSW-Mieten, aber auch nicht zu hoch. Berger sieht positiv, dass Studenten aus verschiedenen Kategorien wählen können. Und trotzdem sei man noch weit entfernt von Preisen wie in Düsseldorf oder Köln.