Wuppertal Parlamentstraße: Baustelle bald wieder Grünfläche?

Die WSW wollen mit den Arbeiten an der Parlamentstraße im Frühling fertig werden.

Foto: Anna Schwartz.

Zentrum. Seit bald einem Jahr ist ein Teil der Grünfläche an der Parlamentstraße, die wenige Schritte von der Synagoge entfernt liegt, ein tiefes Loch, der andere Abstellfläche für Container. Wer durch einen der Gitterzäune in die Tiefe schaut, sieht Rohre. Arbeiter sieht man eher selten. Dabei sind zwischen dem Gebiet Rathaus und Steinweg zahlreiche Personen im Einsatz — alle unterirdisch. Sie sanieren den Deckel des Mühlengrabens. Im März sollen die Arbeiten unter der Oberfläche abgeschlossen sein. Bei gutem Wetter könnte im Frühsommer die Grünfläche wiederhergestellt werden.

„Die Baustelle Parlamentstraße gehört zur Sanierungsmaßnahme Mühlengraben“, erklärt Rainer Friedrich, Sprecher der Wuppertaler Stadtwerke (WSW). „Der Mühlengraben ist ein begehbarer Regenwasserkanal, durch den auch eine Fernwärmeleitung verläuft. Den Kanal sanieren wir seit April vergangenen Jahres im Abschnitt zwischen dem Barmer Markt und dem Steinweg.“ Bei der Sanierung gehe es vor allem um die Sicherung der Betondecke, unter anderem durch den Austausch von Stahlträgern. Da der Mühlengraben größtenteils unter Gebäuden verläuft, musste ein Zugang geschaffen werden. Der zentrale Ein- und Ausstieg ist die Grünfläche an der Parlamentstraße.

„Sämtliches Material muss von dort unterirdisch zum Bestimmungsort gebracht werden“, erläutert WSW-Projektleiterin Astrid Preuß. Zwar sei der Mühlengraben mit 3,50 Metern Breite und stellenweise drei Metern Höhe recht gut zum Arbeiten, aber durch quer verlaufende Leitungen sei der Transport von sperrigen Gütern wie den Stahlträgern nicht ganz so einfach. Dass die Stadtwerke seit über zehn Monaten mit dem Kanal beschäftigt sind, hängt nach Angaben von Astrid Preuß damit zusammen, dass zunächst die Fernwärmeleitungen erneuert worden seien. Erst im September sei mit den Arbeiten am Deckel des Mühlengrabens begonnen worden. „Der Deckel war an manchen Stellen, wo keine Häuser darauf stehen, durch eindringendes Wasser stark beschädigt. Aber man kann die Schäden noch von innen beheben“, verdeutlicht die Bauingenieurin. Deshalb mussten keine Straßen geöffnet werden, unter denen der Mühlengraben an manchen Stellen nur einen halben Meter liegt.

Astrid Preuß ist, ebenso wie Rainer Friedrich, zuversichtlich, dass die Sanierungsarbeiten im März abgeschlossen sein werden. Allerdings müssen die Barmer noch ein wenig länger warten, bis sie die grüne Insel zwischen Gymnasium Sedansberg und Synagoge wieder nutzen können. „Im Anschluss werden noch Außenarbeiten an dem Bauwerk durchgeführt“, sagt Friedrich. Dazu zählten die Sanierung und Abdichtung der Kanaldecke. „Diese Arbeiten werden auf der Grünfläche zwischen Parlamentstraße und Kleiner Flurstraße sowie in der Straße Pannewiese durchgeführt.“ Dafür gebe es noch keinen Zeitplan. Die Experten der WSW rechnen aber mit ein bis zwei Monaten. „Die Firma, die die Oberflächenarbeiten macht, ist natürlich stark vom Wetter abhängig. Im besten Fall sind wir im Mai fertig, ansonsten erst vor den Sommerferien“, ergänzt Astrid Preuß.