Beyenburg: Der Vogel fiel beim 239. Schuss
Am Wochenende wurde im Stadtteil wieder das traditionelle Schützenfest gefeiert.
Beyenburg. Kreuzherrenbruder Dirk Wasserfuhr hätte es schon lange verdient, Schützenkönig in Beyenburg zu werden. Der 49-Jährige lockerte so manches Mal den Holzvogel und machte den Weg frei für den neuen König. So war es auch Samstag beim Schützenfest der Bruderschaft St. Annae et Katharinae.
Beim 237 Schuss wackelte der Vogel bedenklich, doch Rudi Pumm (53) holte mit dem 239. Schuss den Vogel von der Stange. Damit lösten er und seine Frau Annette das Königspaar Detmar und Hiltrud Gille ab. Seit 1999 gehören die beiden der Bruderschaft an.
Jungprinz ist David Becker. Schon drei Mal war der 17-Jährige Schülerprinz, zuletzt 2007. Neuer Schülerprinz ist Yannick Hückesfeld (14). In Rekordzeit hatte er den Vogel mit 23Schuss geholt. Seinem Vater Markus Hückesfeld hätte der die Königswürde gegönnt. Doch Rudi Pumm war der Glücklichere. Auch Gerd Wacker, Dirk und Guido Wasserfuhr schossen bis zuletzt auf den Vogel.
Am Freitag hatte das Schützenfest mit den Ehrungen verdienter Schützen begonnen. Kurt Simon ist seit 50 Jahren in der Bruderschaft, Gerhard Pacholik, zweimal war er König, seit 40Jahren. Der große Festumzug vom Siegelberg zur Schützenhalle in Unterbeyenburg und das Verlesen der alten Rolle von 1383, die besagt, dass der König seinem Volk eine Tonne guten Bieres spendieren soll, war am Samstag ein Höhepunkt vor dem Schießen.
Aufmerksamer Beobachter des Beyenburger Schützenwesens war ein Amerikaner: Kreuzherrenbruder Charles Kunkel aus Minnesota weilt derzeit in Deutschland. Seine Ur-Ur-Großeltern stammen von hier. Derzeit wird das 800-jährige Bestehen des Kreuzherrenordens 2010 vorbereitet. Und da die Wiege des Ordens in Beyenburg stand, hat Bruder Charles (69) schon Verbindung zu Beyenburg aufgenommen. Vom Schützenfest ist er ganz begeistert. Und Pastor Benedikt Schmetz wird neben elf weiteren Beyenburgern in die Bruderschaft aufgenommen.