Schützenfest Beyenburgs König heißt Klaus Leise

Beyenburg. 218 Mal hatte es gekracht. Erst beim 219. Schuss fiel der hölzerne Vogel, und die Schützenbruderschaft St. Annae et Katharinae Wuppertal-Beyenburg von 1383 hatte einen neuen Schützenkönig.

Foto: Stefan Fries

Klaus Leise heißt der strahlenden Sieger, der sich nach genau 104 Minuten gegen seine Konkurrenz durchgesetzt und den „goldenen Schuss“ abgegeben hatte.

Stürmische Gratulationen auch von seinem Vorgänger Cosimo Lunedi, wobei es Tradition ist, dass der neue König auf den Schultern seiner Schützenbrüder zum Vereinslokal getragen wird. War Lunedi vor einem Jahr mit seinen 66 Kilogramm da eine leichte Aufgabe, so stellten die knapp zwei Zentner von Klaus Leise schon eine größere Herausforderung dar. Doch die wurde ebenso souverän gemeistert wie vorher der von Schützenhauptmann Guido Wasserfuhr organisierte festliche Umzug der Schützen, begleitet von den Klängen des Blasorchesters Oberbarmen, durchs „Dorf“.

Wobei das Königspaar Elisabeth und Cosimo Lunedi den Weg zum Kriegermal und zurück in einer von zwei rheinisch-deutschen Kaltblütern gezogenen Kutsche zurücklegte. Dem Paar gegenüber saß dabei Klosterbruder Dirk Wasserfuhr, der auch die drei Eröffnungsschüsse abgab und damit die enge Verbindung der sozial engagierten Schützenbruderschaft zur Klosterkirche, dem Wahrzeichen Beyenburgs, betonte.

Bruder Dirk war es auch, der vor der feierlichen Aufnahme der neuen Bruderschaftsmitglieder die Aufnahmeregeln von 1383 verlas. Unter den 19 „Novizen“ auch etliche junge Damen wie die 16 Jahre alte Melissa Conzen. „Mir gefallen die alten Traditionen, und Sportschießen macht Spaß“, war ihre Begründung für den Aufnahmeantrag, und Marijn Julsing (20) meinte: „Ich wohne hier im Dorf und bin schon lange dabei. Da war die Mitgliedschaft ganz logisch.“

Drei „tolle Tage“ dauerte das Schützenfest in Wuppertals östlichstem Stadtteil, und bei aller Tradition und strengem Ritual („Beim Umzug tragen wir natürlich auch bei 30 Grad unsere Schützenuniform“, so Hauptmann Guido Wasserfuhr) ging es fröhlich zu, und die Beyenburger winkten den Schützen beim Umzug freundlich zu. Unter ihnen auch Fernseh-Star Ann-Kathrin Kramer, die eifrig mit ihrem Handy fotografierte.