Bürgerverein wehrt sich gegen Modellflug am Wefelpütt
Die Anwohner sehen Verkehrsprobleme für die Siedlung und Schäden für die Natur. Der Verein der Modellflieger wehrt sich gegen Kritik.
Herbringhausen. Die Modellflieger des FMC Lichtenplatz waren froh, am Wefelpütt eine neue Heimat für ihr Hobby gefunden zu haben. Doch richtig willkommen sind sie dort auch nicht. Der Bürgerverein Herbringhausen will, dass die Modellflieger den Wefelpütt wieder verlassen.
„Wieso ist Modellflug auf dem Scharpenacken verboten, weil das Gebiet zum Landschaftsplan Wuppertal-Ost gehört, und am Wefelpütt, der auch zum Landschaftsplan Ost gehört, nicht?“, fragt Engelberg Rützenhoff, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins. Der Wefelpütt liege zwischen Naturschutzgebieten. „Und Modellflug in unmittelbarer Nähe, nur 50 Meter, zur Wohnbebauung ist auch vollkommen indiskutabel“, sagt Rützenhoff. Zudem ärgere er sich, dass die Genehmigung für den Modellflug erfolgt sei, ohne die Anwohner einzubinden.
Für die laut Rützenhoff 50 bis 100 Anwohner am Wefelpütt sei zudem der Verkehr ein Problem. „Wir haben hier keine ausgebauten Straßen. Die Ortschaft ist zu klein für einen solchen Betrieb, die Belastung ist ungeheuer“, sagt der zweite Vorsitzende. Seit Einrichtung des Flugplatzes sei zudem kaum noch Vogelflug beobachtet worden, schreibt Thomas Kortmann in einem Brief an die WZ. „Modellflieger stellen ein erhebliches Störungspotenzial für Greifvögel dar. Eigentümer von Grundstücken, die privatrechtliche Nutzungsvereinbarungen mit Freizeitsportlern treffen, stehen den Landschafts- und Artenschutzbestimmungen entgegen.“
Sven Anacker, Vorsitzender des FMC, zeigt sich diskussionsbereit. „Wir wollen keinen Ärger“. So gab es mit dem Bürgerverein bereits Gespräche über einen neuen Standort im Bereich Windgassen, der ebenfalls zu Herbringhausen gehört. „Leider eignet der sich aufgrund der Windverhältnisse aber nur als Ausweichfläche“, sagt Anacker.
Die Kritik, dass der LMC für ein Verkehrsproblem im Ort sorge, kann Anacker nicht nachvollziehen. „Das sind vielleicht vier, fünf Autos von uns“, sagt Anacker. Sein Verein hat die Wiese zum Modellflug von den Betreibern des angrenzenden Ponyhofes gepachtet. Die Betreiber haben auch einen Ausweichparkplatz eingerichtet, auf dem neben den Autos der Modellflieger auch die Besucher des Ponyhofes parken, etwa bei Ferienaktionen. „Das sind aber vielleicht mal kurzzeitig zehn Autos“, sagt die Betreiberin.