Catering-Firma direkt am Laaker Teich?

Die Anwohner sind in Sorge, nachdem das Grundstück verkauft wurde und eine Bauvoranfrage vorliegt.

Laaken. Das Wohngebiet in der Straße Laaken ist eine echte Idylle: viel Wald, ein großer Teich, jede Menge Tiere, Schwäne ziehen ihre Jungen hier auf. Vor rund 40 Jahren, nachdem die Firma Schlieper & Baum der Textilkrise zum Opfer gefallen war, entstanden in dem Gebiet viele Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Die Häuser bauten sich die Eigentümer in der Anfangszeit zu rund 90 Prozent in Eigenleistung. Das Areal wuchs, die Verbundenheit der Bewohner zu ihrer Heimat auch.

Doch nun ziehen dunkle Wolken auf - Ernst Benecke und seine Mitstreiter sprechen derzeit alle Fraktionen an und suchen nach Hilfe im Widerstand gegen ein Bauvorhaben auf dem Areal. Denn die Firma Vorwerk hat das insgesamt rund 2700 Quadratmeter große Grundstück, auf dem die Bewohner auch stets ihr Sommerfest abhalten und einen Martinszug organisieren, an drei unterschiedliche Personen verkauft. Einer der Erwerber will dort auf rund 1400 Quadratmetern einen Catering-Betrieb eröffnen. Baudezernent Frank Meyer bestätigt auf WZ-Nachfrage, dass eine entsprechende Bauvoranfrage vorliegt, will angesichts des schwebenden Verfahrens aber nicht ins Detail gehen.

Unterdessen machen die Anwohner ihrem Unmut Luft. Sie wehren sich gegen den Gewerbebetrieb und die "Zerstörung des Uferbereichs des Laaker Teichs". Und sie mögen nicht einsehen, dass ein Betrieb quasi mitten in die Natur zieht, wenn doch an so vielen anderen Stellen Gewerbeflächen brachliegen.

Im seit vielen Jahren nicht aktualisierten Bebauungsplan ist das Areal als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen. Das heißt, dass dort auch Gewerbebetriebe zulässig sind, sofern es sich nicht um so genannte "störende" Firmen handelt. Dass ein Betrieb keine Störungen verursacht, muss dann in einem Gutachten belegt werden. Über dieses Gutachten ist derzeit aber offenbar noch nichts bekannt. Und die Anwohner können sich kaum vorstellen, dass ein störungsfreier Betrieb überhaupt möglich ist.

Das sehen nach Angaben von Ernst Benecke auch die vielen Vertreter der Fraktionen so, die er zum Ortstermin geladen hat. Was die Politiker dann allerdings entscheiden, steht noch nicht fest. Gestern sollte es im nicht-öffentlichen Teil des Ausschusses Verbindliche Bauleitplanung um das Thema gehen. Jürgen Henke, Fraktionschef der FDP, hat bereits im Vorfeld angekündigt, sich notfalls auch für eine Änderung des Bebauungsplans einzusetzen, um die Ansiedlung zu verhindern.