Das Art-Café setzt auf lokale Künstler

Michael Hoffmann feiert zehnjähriges Bestehen und zeigt Werke von Richard Weiffenbach.

Foto: Anna Schwartz

Wichlinghausen. Zehn Jahre K1 Art-Café — das hatte Michael Hoffmann damals nicht zu träumen gewagt. Im November 2007 machte er mitten in Wichlinghausen einen Ort für Essen, Trinken und Kunst auf. Ein Jahrzehnt später kann er im Fachwerkhaus-Café die 50. Ausstellung eröffnen. In ihrer Rede dankte Hoffmanns Ehefrau Marie Luise Barkhoff den treuen Gästen und Künstlern. Ein besonderes Dankeschön habe ihr Mann für sein Engagement und Durchhaltevermögen verdient, sagte Barkhoff und wies auf Hoffmann, der bei der Vernissage im vollen Café gut zu tun hatte.

Er wolle eben beides sein, sagte Hoffmann in einer ruhigen Minute, Café-Betreiber und „kunsterfüllter Mensch“. Zum Jubiläum zeigt er Bilder von Richard Weiffenbach, der sonst ein paar Straßen weiter im Atelier „In der Löf“ arbeitet. „Weil wir in Wichlinghausen eine Art Leuchtturmprojekt sind, wollten wir ihn gern als lokalen Künstler haben.“

Weiffenbach, Jahrgang 1935, kann in diesem Jahr ein Jubiläum feiern. „Meine erste Ausstellung war im Haus der Jugend in Barmen 1967“, berichtete er. Im nächsten Moment jubelte er, als er sah, dass sogar seine Verwandten aus Sachsen zum Bildergucken gekommen waren. „Seid ihr denn wahnsinnig?“, rief er und schloss sie in die Arme.

Im K1 sieht man Öl- und Aquarellbilder von Weiffenbach, der nach kurzem Studium an der Wuppertaler Werkkunstschule als Autodidakt weitermachte. Zuletzt entstanden vor allem intensive Landschaftsbilder. Hier zeigt sich Weiffenbachs „Farbgefühl“ (Marie Luise Barkhoff) am deutlichsten. Durch Farbwerte von Hellgelb bis zu Dunkelviolett werden die Ansichten von Dörfern und Städten lebendig. Frei geht der Maler mit den Perspektiven um, ist statt gerader Linien für das Runde, ja Schiefe. Verlebendigte Landschaften zeigt auch die Bilderserie „Informel“, wo gedeckte Farben dominieren. Wer es beschaulicher mag, kann einen Meter weiter gehen und sich Wuppertaler Ansichten in hellen Tönen anschauen.

Das Art-Café will auch künftig stark im Lokalen sein. „Es gibt genug Wuppertaler Künstler, die ein Forum suchen“, betonte Hoffmann. Ein Forum, das - im Gegensatz zu den meisten Kunstgalerien - für die ausstellenden Künstler kostenlos sei. Fürs kommende Jahr seien schon drei Ausstellungen fest vereinbart, fügte der Café-Betreiber hinzu. „Zusätzlich habe ich noch mehr als 30 Leute auf der Warteliste.“

Die Bilder von Richard Weiffenbach zeigt das K1 Art-Café bis zum 26. Januar, Oststraße 12. Geöffnet ist das Café dienstags bis freitags, 17 bis 22 Uhr. Kontakt: Tel. 2 60 41 24.

k1artcafe.de