Der Nordpark — ein Schmuckkästchen
Die Verwandlung der grünen Oase ist bald abgeschlossen. Der letzte Bauabschnitt startet im Juli.
Nordpark. Zweimal in der Geschichte Wuppertals hat sich der Nordstädter Bürgerverein als Pate des Nordparks hervorgetan. Einmal 1895 und dann noch einmal vor fünf Jahren. Nicht ohne Stolz spaziert der zweite Vorsitzende Peter Ehm über die geschwungenen Wege der grünen Oase mit den vielen Gesichtern und den einmaligen Panoramablicken auf das Tal und die Südhöhen. „Aus dem Nordpark ist ein Schmuckkästchen geworden“, sagt der ehemalige Leiter des städtischen Ressorts Grünflächen angesichts der jüngsten Umbauarbeiten, die schon in wenigen Wochen in den vierten und letzten Bauabschnitt gehen werden. „Wenn der abgeschlossen ist, sind in den vergangenen Jahren 1,8 Millionen Euro in den Nordpark geflossen“, sagt Ehm. 80 Prozent davon sind Fördergelder aus dem Programm Soziale Stadt.
Angefangen hat alles mit 80 000 Mark. Für diesen Preis kaufte die Stadt Barmen das Land des Greef’schen Gutes sowie die anliegenden Ländereien. Eigentlich, so weiß Ehm, hatte die Stadt bei einem ursprünglich höheren Kaufpreis gar kein Interesse — wäre da nicht der Nordstädter Bürgerverein gewesen, der sich 1893 gegründet hatte. Er sammelte 15 000 Goldmark für den Ankauf der rund 35 Hektar großen Fläche mit dem Ziel, die ausufernde Bebauung der Nordhöhen zu verhindern.
Einen großen Impuls setzte abermals der Bürgerverein im Jahr 1955 mit der Errichtung des großzügig angelegten Damwildgeheges, das die Ehrenamtler noch heute unterhalten. Als in den 70er Jahren die A46 durch Wuppertal gezogen wurde, schützten die Nordstädter erneut ihren Rückzugsort, indem sie dafür kämpften, dass die Autobahn nicht — wie ursprünglich geplant — Teile des Parks durchtrennte. Trotzdem ist gerade am nördlichen Außenrand der Grünanlage das Rauschen der Autos ein ständiger Begleiter.
Über die Jahrzehnte war der Nordpark fast mehr Wald als Grünanlage. Erst mit den neuesten Fördergelder wurde der Rohdiamant weiter geschliffen. Bislang entstanden unter anderem ein klassischer Spielplatz, ein Mehrgenerationenspielplatz, ein Bolzplatz, der „Skywalk“ und diverse Bänke. Umstritten am Umbau war die Fällung vieler Bäume, um wieder den Panorama-Blick ins Tal zu ermöglichen. „So etwas gibt es sonst nirgendwo in Wuppertal“, sagt Ehm und lässt den Blick ins Tal auf sich wirken. Die Kritiker, die sich zunächst über die Abholzung der Bäume geärgert hatten, seien schnell verstummt.
Ein Teil fehlt noch im großen Puzzle: Der Bereich rund um die Turmterrassen wird im vierten Bauabschnitt angegangen, für den die Verwaltung 710 500 Euro veranschlagt hat. Die Wege zu der Gastronomie, die sich seit 2009 im Umbau befindet, sollen mit Naturstein erneuert werden. „Das wird dem denkmalgeschützten Gebäude gerechter“, sagt Peter Ehm. Der Brunnen wird ins neue Pflaster integriert. Zudem soll die Zufahrtsstraße Mallack in einer kreisrunden Wendefläche enden. Vor den Turmterrassen wird eine Aussichtsplattform entstehen. Fehlt nur noch die Fertigstellung der Gastronomie mit Eventscheune. Ehm drückt die Daumen, dass bis zur nächsten Saison alles fertig ist.