Der Schulhof des Berufskollegs soll ein Begegnungsort werden

Berufskolleg Barmen beantragt eine Umgestaltung für rund 1,17 Millionen Euro.

Foto: Stefan Fries

Barmen. Knapp 2000 Schüler ab 16 Jahren besuchen derzeit das Berufskolleg Barmen, verteilt auf vier Standorte. Viele Möglichkeiten, ihre Pausen draußen zu verbringen, haben sie nicht: In tristem Grau sind die Flächen asphaltiert und zugeparkt, Sitzmöglichkeiten gibt es kaum. Das soll sich 2017 ändern: Im Antrag „Soziale Stadt“ hat die Schule für ihre Dependance an der Diesterwegstraße eine Umgestaltung des Schulhofs beantragt. Sie soll rund 1,17 Millionen Euro kosten. Gleichzeitig soll der Schulhof auch für die Anwohner geöffnet werden.

„Wir wünschen uns den Schulhof als Ort der Begegnung“, sagt Schuldirektorin Brigitta Bitterich. So soll die Seite am Tor zwar weiterhin 18 Parkplätze beherbergen. Die andere Seite jedoch soll freundlicher und einladender werden. Auf dem Plan sind lauter runde Areale zu sehen. Die leicht ansteigende Fläche direkt neben der Wohnbebauung soll terrassiert werden. Darauf sind mehrere Reihen Sitzsteine geplant. „Sitzmöglichkeiten fehlen uns derzeit einfach“, freut sich die Direktorin auf den Umbau.

Direkt am Schulgebäude entsteht ein kleiner Sportplatz. Wie dieser genau aussehen soll, ist noch nicht fertig geplant — Tischtennisplatten oder ein Basketballkorb könnten dort Bewegungsanreize schaffen. „Wir hoffen, dass dann auch die Kaufleute sich etwas mehr bewegen“, sagt Schul-Pressesprecher Wendelin Volk.

Die Anwohner sollen mit einem richtigen Spielplatz angelockt werden. Er entsteht im oberen Bereich mit direktem Zugang von der Normannenstraße aus. „Die Schule gehört als Institution zur Stadt — deshalb wollen und brauchen wir den Austausch mit den Anwohnern“, betont Volk. Für die Erwachsenen gibt es neben dem Spielplatz ein Rondell als Bürgertreff. Auch eine Kletterwand an der Mauer zur Straße ist geplant.

Alle Einzelelemente verweisen auf Wuppertals Partnerstädte: So wird einer der rund gehaltenen Plätze in holländischem Klinker gepflastert, einer mit einem Muster der englischen Textilindustrie versehen. „Das war unsere Idee: Wie bringen wir Europa da rein“, sagt Bitterich. Denn die Schule nennt sich auch Europaschule. „Wir haben ganz viele Elemente aus dem Schulprogramm aufgenommen.“ Auf die Historie Barmens verweisen das Spielplatzmotto „Barmer Artikel“ und die Pergola „Garnnahrung“. Hochbeete, ein Drehspiel und Balancier-Schlangen vervollständigen die Pläne.

Mit der Neugestaltung des Schulhofs hoffen die Lehrer, ihre Schüler mehr nach draußen locken zu können — nicht nur die Raucher, die auf der Straße stehen, weil auf dem gesamten Schulgelände Rauchverbot herrscht. „Wir versprechen uns dadurch, dass der Schulhof für unsere Schüler attraktiver wird“, heißt es.

Geöffnet werden soll der Schulhof auch für die Anwohner bis 21 oder 21.30 Uhr abends. Da die Schule, die auch Abendkurse für Berufstätige bietet, sowieso bis 21.15 Uhr Unterricht macht, ist das organisatorisch kein Problem.