Drei Musketiere kämpfen für den Erhalt der Adlerbrücke

Das Bauwerk ist mittlerweile gesperrt. Jetzt wird Geld gesammelt, damit die Brücke saniert werden kann.

Barmen. Wenn Wuppertaler Bürger die Ärmel aufkrempeln, um ein erkanntes Problem zu lösen, dann geht es nicht selten um ganz wichtige Dinge. Eine solche Initiative ist seit einem halben Jahr in Barmen aktiv, um den Erhalt der Adlerbrücke sicherzustellen. Die steht zwar unter Denkmalschutz, ist aber inzwischen in einem so erbärmlichen Zustand, dass sie schon vor einem Jahr aus Gründen der Sicherheit komplett gesperrt werden musste.

Weite Umwege für Autofahrer und Fußgänger, für die nur während der Betriebszeiten der Schwebebahn eine Ausweichmöglichkeit durch den benachbarten Bahnhof besteht, sind die Folge der Sperrung, der nach der Vorstellung der Verantwortlichen im Rathaus auch ganz schnell der Abriss folgen sollte. Diese Idee wurde allerdings inzwischen vertagt, wohl vor allem, weil sich nach entsprechenden Berichten in der WZ eine Gruppe von Menschen mit dem Ziel zusammenfand, das Bauwerk zu retten.

Die Brücke wurde 1868 gebaut, damit die Bleicher die Wupper überqueren konnten. „Sie ist damit vermutlich die zweitälteste Brücke im Stadtgebiet“, sagt Manfred Bröcker. Gemeinsam mit Volker Vieregge und Karl-Heinz Müsse hat er vor einem halben Jahr den Förderverein IG Adlerbrücke gegründet. Ziel des Vereins ist, eine Sanierung der Adlerbrücke zu fördern und ihren Abriss zu verhindern.

Die Brücke ist von ihrer Bauweise her einzigartig. „Je mehr solcher Baudenkmäler Wuppertal verliert, desto ärmer wird die Stadt“, sagt Manfred Bröcker, der als erster Vorsitzender des Fördervereins erste Erfolge verzeichnen kann. So hat die Stadt inzwischen Zuschüsse aus Denkmalschutzmitteln des Landes beantragt. Wenn dieses Geld nach Wuppertal fließt, muss der Förderverein „nur“ noch eine Finanzierungslücke von 60 000 bis 80 000 Euro füllen. Mit geschätzten Kosten von knapp 200 000 Euro könnte die Brücke erhalten und für Fußgänger und Fahrradfahrer wieder nutzbar gemacht werden.

Vereinsmitglied Torsten Eick geht es vor allem um die Historie der Brücke: „Die Brücke muss Priorität vor jüngeren Bauwerken haben. Außerdem darf die Geschichte ihres Baus nicht vergessen werden.“ Nachdem in der Vorbereitungsphase die Beschaffung der erforderlichen Informationen über die Brücke trotz einiger Hindernisse gelungen ist und einige Hürden bei der Vereinsgründung überwunden wurden, zeigt sich der Verein optimistisch. „Ohne großen Aufwand haben wir 400 Unterschriften für die Brücke sammeln können. Es wird wohl einiges an Geld zusammenkommen. Wir wünschen uns jetzt vor allem noch viele neue Mitglieder“, sagt Bröcker.