Mikroprojekt Fahrradflotte und Graffiti für das Quartier
Oberbarmen · Drei Projekte sollen die Teilhabe von Jugendlichen mit Migrationshintergrund fördern.
. Die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist weit über Wuppertal hinaus eine große Herausforderung und Inhalt brisanter Debatten. Der Internationale Bund in Wuppertal nimmt sich nun mit einer Reihe von Mikroprojekten der Thematik an. Das Ziel: die Lebenssituation der Bewohner von sozial benachteiligten Quartieren soll verbessert werden.
Dazu veranstaltet der Internationale Bund zunächst drei einzelne Projekte in Oberbarmen. Diese finden im Rahmen des „Jugendmigrationsdienstes im Quartier“ statt, einem Angebot des Internationalen Bundes. Anders als die sonstige Arbeit des Internationalen Bundes sind die Programme nicht auf die individuelle Beratung von Jugendlichen ausgerichtet. „Es soll hier in der Gruppe zusammen gearbeitet und gestaltet werden“, sagt Marc Ossenbrink, Betriebsstättenleitung des Internationalen Bundes in Wuppertal. Die Zielgruppe sind vorwiegend Jugendliche mit Migrationshintergrund zwischen 12 und 27 Jahren. „Wir wollen Integration durch Teilhabe erreichen.“
Das erste Projekt, „Die Flotte“, startet bereits am Donnerstag. In Zusammenarbeit mit dem Radbahnhof Wicked Woods entstand die Idee, eine Fahrradflotte für das Quartier zu gründen. Zu Beginn des Projekts sollen gemeinsam mit Experten die Wege der Jugendlichen in Oberbarmen mit dem Rad abgefahren werden, und im weiteren Verlauf des Programms auch größere Radtouren unternommen werden.
Im Projekt „Stenciled“ sollen die Jugendlichen nicht nur an legalen Flächen im Quartier selbst Graffiti sprayen können. „Wichtig ist uns bei diesem Projekt auch die Prävention“, erklärt Projektleiterin Karla Spennrath. Dies sei besonders den Anwohnern in Oberbarmen ein Anliegen gewesen.
Veränderungen im Quartier
sollen nachhaltig sein
Das dritte Projekt „Ob und Wi(e)“ befasst sich in zweierlei Hinsicht mit dem Thema Zukunft. „Es geht hierbei einerseits um die Gestaltung des Quartiers in der Zukunft, aber andererseits auch um die Zukunft der Teilnehmer“, erklärt Karla Spennrath. Viele der Jugendlichen befänden sich in einer Phase zwischen Schule und Beruf, und ihre Zukunft sei genauso ungewiss wie die der vielen Gebäude mit Leerständen, die es im Quartier gibt.
Die drei Projekte im Herbst sollen jedoch keine alleinstehende Aktion sein. „Wir wollen das ganze in einen größeren Rahmen packen“, erklärt Marc Ossenbrink. Auch die Netzwerkpartner, mit denen der Internationale Bund im Rahmen der Mikroprojekte kooperiert, sollen dafür wieder mit ins Boot geholt werden. „Der Internationale Bund hilft Jugendlichen unter anderem bei der Suche nach einem Platz für ein Freiwilliges Soziales Jahr. „Bis jetzt konnten wir bereits einen Sozialdienstleistenden bei einem unserer Partner für die Mikroprojekte unterbringen“, erklärt Marc Ossenbrink.
Auch in Zukunft sollen die Jugendlichen das Quartier aktiv mitgestalten können. „Das Engagement hier im Quartier ist wirklich groß“, sagt Karla Spennrath. Marc Ossenbrink fügt hinzu: „Ich fände es toll, wenn die Teilnehmer unserer Projekte auch in ein paar Jahren noch durch das Quartier gehen können, und sich an das erinnern, was sie gemeinsam geschaffen haben.“