Freibad Mählersbeck: Stadt stellt weitere Anträge

Nach der zuletzt gescheiterten Förderung will sich die Verwaltung um Mittel aus anderen Töpfen bewerben. Welche das sind, wird derzeit noch geprüft.

Foto: Bernhard Fischer

Nächstebreck. Die Stadt will trotz des gescheiterten Förderantrags weiter am sanierungsbedürftigen Freibad Mählersbeck festhalten und sich zugleich um weitere Förderungen bemühen. „Wir halten weiter Ausschau, welche weiteren Möglichkeiten es gibt. Das bezieht sich nicht nur auf Bundestöpfe, sondern auch auf Landesebene“, verspricht Sportamtsleiter Norbert Knutzen und liebäugelt nun mit dem Geldsegen des Landesförderprogramms „Soziale Integration im Quartier“. Hier wisse man derzeit jedoch noch nicht, ob man dafür in Frage kommt und wolle nun entsprechende Voraussetzungen prüfen.

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Jüngsten Vorwürfen, dass sich die Politik nur halbherzig oder mit mangelhafter Qualität beworben habe, widerspricht der Vertreter des Stadt- und Bäderamts indes ebenso entschieden wie der verbreiteten Einschätzung, dass Wuppertal bei den Berliner Entscheidungsträgern schlichtweg die Lobby fehle. „Freibäder sind für Förderungen in ganz Deutschland naturgemäß ein schwieriges Thema“, weiß Knutzen. So hätten bei der doppelten Förderrunde des Bundes, welche die Nächstebrecker vor dem jüngsten Scheitern bereits im Vorjahr in die Röhre schauen ließ, bundesweit keinerlei Freibäder Berücksichtigung gefunden.

„Wir sind bei der Bewerbung an die Grenzen des Machbaren gegangen. Dazu gehört auch die Planung einer intensiveren, multifunktionalen Nutzung“, verrät Knutzen und meint damit eine Ausdehnung der stark witterungsabhängigen Nutzungszeit. „Hier schwebt uns auch in Zukunft vor, mehrere Sportarten zusammenzubringen — beispielsweise ein Crossparkour für Mountainbiker, eine Kletterwand oder andere Trendsportarten. Außerdem wären eine Sauna oder ein Restaurant denkbar.“

Ob es in naher Zukunft gelingt, Fördertöpfe zu ergattern? Der Amtsleiter zeigt sich dazu nur „bedingt optimistisch“, doch wolle man kämpferisch bleiben und auch in den nächsten Jahren auf weitere Chancen lauern. Auf die fünf Millionen Euro „Eigenmittel“, die der städtische Haushalt bereits bewilligt hat, wolle man jedoch erst dann zurückgreifen, wenn der Betrag auf zirka neun Millionen aufgestockt würde, weil sich ein zukunftsfähiger Sanierungs- und Lärmschutzplan anderenfalls nicht lohnen würde, so Knautzen.

Bis der zusätzliche Geldsegen kommt, soll der Betrieb des Bades auf unbestimmte Zeit aufrecht erhalten werden. „Eine Schließung kommt überhaupt nicht in Frage, zumal die Technik noch völlig in Ordnung ist“, beruhigt Knautzen und hebt Attraktivität und große Beliebtheit der im Vorjahr durch 43 339 Besuchern genutzten Anlage hervor. Dazu gehöre auch weiter der Kurs, witterungsbedingte Besucherschwünde durch städtische Mittel aufzufangen, da man hier grundsätzlich keinem Sparzwang unterworfen sei, ergänzt der Stadtvertreter. Darüber hinaus betrifft die städtische Bezuschussung nicht nur die Nächstebrecker Anlage, sondern jedes Wuppertaler Bad und ist 2016 mit 8,80 Euro pro Badegast hier sogar am allerniedrigsten ausgefallen.