Gesamtschule hat Chance auf den 100 000 Euro-Jackpot
Am 10. Juni stehen die Barmer in der Endrunde um den Deutschen Schulpreis. 15 Teilnehmer sind dabei.
Barmen. Die Nachricht platzte am letzten Schultag vor den Osterferien mitten in die Abi-Streich-Feier der 13. Jahrgangsstufe hinein: Die Gesamtschule Barmen ist unter den letzten 15 Schulen für den Deutschen Schulpreis. Damit wird die Schule an der großen Preisverleihung am 10. Juni in Berlin teilnehmen und hat die Chance auf den mit 100 000 Euro dotierten Hauptgewinn. „Wir waren mitten im Konfettitrubel der Abi-Streich-Feier, als der Anruf im Sekretariat ankam“, sagt Schulleiterin Bettina Kubanek-Meis. „Und irgendwie passte die positive Nachricht zu der schönen Stimmung in der Schule.“
Die Schulleiterin machte eine Lautsprecherdurchsage und verkündete die Nachricht auf der Homepage: „Wir fahren nach Berlin!“ Die Schüler seien natürlich vollkommen begeistert gewesen, sagt Kubanek-Meis. Die Lehrer hätten sie fast ein bisschen bremsen müssen, denn schließlich sei der Preis ja noch nicht gewonnen.
Doch Freude ist in jedem Fall angesagt: Denn jede der 15 ausgewählten Schulen wird in Berlin ausgezeichnet: Neben dem Hauptpreis gibt es fünf weitere Preise, die mit 25 000 Euro dotiert sind, und Anerkennungspreise für alle weiteren Finalisten in Höhe von 2000 Euro.
„Wir freuen uns natürlich über die Nominierung und sie macht uns unglaublich stolz“, sagt Kubanek-Meis. „Aber wir sehen der Preisverleihung auch ganz entspannt entgegen, denn die Auszeichnung ist für uns kein Lebensziel.“ Wichtig sei vor allem das Klima in der Schule. Man versuche einfach, gute Arbeit zu machen, und wolle sich nicht gegenüber anderen hervorheben nach dem Motto: „Wir sind besser.“
Dazu passt auch die Konzeption des Deutschen Schulpreises, den die Robert-Bosch-Stiftung zusammen mit der Heidehof-Stiftung vergibt: Aus dem Kreise seiner Gewinner heraus soll sich „eine Bewegung guter Schulen entwickeln“, heißt es vom Veranstalter. Dazu werde am 29. April in Berlin die Deutsche Schulakademie gegründet, die gute Schulpraxis durch Fortbildungen in die Breite tragen soll.
Ein Ansatz, den die Gesamtschule Barmen im Kleinen ohnehin schon verfolgt. Immer wieder habe man Vertreter anderer Schulen zu Gast, um ihnen Umstände und Arbeit vor Ort zu zeigen, sagt Kubanek-Meis. Für sie ist diese Komponente des Schulpreises ohnehin am wertvollsten: „Gute Beispiele zu zeigen und zu verbreiten ist wichtiger als einen Preis zu gewinnen.“ Doch über einen Sieg würde sich die ganze Schule natürlich trotzdem sehr freuen. „Das wäre eine Ehre für uns.“
Jetzt werden erst einmal die zehn Vertreter gesucht, die mit zur Preisverleihung nach Berlin fahren. Die Schülervertretung ist beauftragt, fünf Schüler auszuwählen. Außerdem werden Schulleitung und Elternvertreter mit dabei sein. Die Daheimgebliebenen sollen den Festakt aber auch verfolgen können: „Vielleicht organisieren wir ein Public Viewing in der Schule“, kündigt die Schulleiterin an.