Ideen der Bürger Heckinghauser Straße: Ringen um Kompromiss

Heckinghausen · 60 Teilnehmer waren bei der Online-Bürgerveranstaltung zum Umbau dabei. Die Meinungen gingen auseinander.

So könnte die Heckinghauser Straße einmal aussehen.

Foto: GKM architektur studio

Wie lässt sich die Heckinghauser Straße umgestalten? Für die Stadt steht fest, dass die viel genutzte Straße vom PKW-Verkehr entlastet werden und die Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer wachsen soll. Deshalb hat die Verwaltung eine Verkehrsuntersuchung für die Heckinghauser Straße und ihre Umgebung in Auftrag gegeben.

 Bei einer Online-Bürgerveranstaltung am Donnerstag ging es um den Stand der Untersuchung, die das Beratungsunternehmen PTV und das Ingenieurbüro Fischer Teamplan erstellt haben. Die gut 60 Teilnehmer konnten Fragen stellen und Ideen einbringen. Vorab erhielten Anwohner Fragebögen, um sich zu beteiligen.

Die Ergebnisse der Untersuchung legte Martin Dombrowe von Fischer Teamplan vor. Im Planungsgebiet – Heckinghauser Straße, Widukindstraße und Rauental – gebe es straßenbegleitende und durchgängige Gehwege. Geschäfte und Dienstleister vor Ort ließen sich also gut zu Fuß erreichen. Hinzu komme das ÖPNV-Netz.

Dass die Querungen über die Straßen nicht barrierefrei sind, sei aus der Sicht von Fußgängern „ein großes Manko“. Während für Autos ausreichend Stellplätze vorhanden seien, gebe es Abstellplätze für Fahrräder nur außerhalb des untersuchten Gebiets. Das Radfahren auf der Straße stelle sich als wenig attraktiv dar. Dabei, betonte Dombrowe, seien die Straßen breit genug, um Radwege einzurichten. Auch nach der Umgestaltung müsse alles vor Ort mit dem Auto erreichbar sein, sagte Karsten Apitz, der ein Geschäft an der Heckinghauser Straße hat. Skeptisch äußerte er sich zum weiteren Verfahren: „Planen wir etwas, was am Ende nicht angenommen wird?“

Dass Autofahrer genügend Platz zum Be- und Entladen brauchen, sah Manfred Meyers von der Initiative Miteinander Füreinander Heckinghausen ein. Gleichzeitig wandte er sich gegen die „übermäßige Dominanz“ des Autoverkehrs. Ein „Premium-Radweg“, der beispielsweise von der Langerfelder Trasse über die Heckinghauser Straße bis zum Alten Markt verlaufe, könne ein Anreiz sein, „dass viele Leute auf das Rad umsteigen“.

Sie könne sie sich an keinen Baum an der Heckinghauser Straße erinnern, so Alice Liedtke: „Es geht darum, Grün in die Stadt zu bringen.“

Weitere Teilnehmer regten an, Alternativen wie Carsharing und Elektromobilität in die Planung einzubeziehen. Es gab aber auch Stimmen, die sich gegen den „Aufbau von Wolkenkuckucksheimen“ und für bescheidenere Konzepte aussprachen. „Am Ende geht es darum, einen Kompromiss für alle Verkehrsteilnehmer zu finden“, so Jan Malik von PTV. dad