Himmelfahrt: Der große Umzug durch Beyenburg
Die traditionsreiche Prozession lockte am Himmelfahrtstag hunderte Teilnehmer.
Beyenburg. Wie jedes Jahr haben die Beyenburger die Straßen rund um ihre alte und traditionsreiche Kirche St. Maria Magdalena prächtig geschmückt: Gelbe und weiße Wimpel und Fahnen zieren die alten Häuser. Hunderte von Besuchern werden zur Himmelfahrts-Prozession in Beyenburg und der anschließenden Kirmes auf dem Schützenplatz erwartet.
Diese Tradition ist sehr alt: Schon im Jahre 1447 wurde die Prozession urkundlich erwähnt. Trotz des Regens haben sich viele Gläubige vor der Kirche St. Maria Magdalena eingefunden, die der Startpunkt der feierlichen Prozession durch den Ort ist. Vor den Kirchentüren wurde mit bunten Sägespänen das Bild eines Schiffes gelegt. Die Aufschrift „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“ ist zu lesen. Über dieses Bild schreiten die Priester und Messdiener mit den Sakramenten, zu denen auch die goldene Monstranz gehört. Die Reliquien der heiligen Odilia, der Schutzherrin des Kreuzherren-Ordens, werden ebenfalls durch den Ort getragen.
Vier Männer tragen den Baldachin, der über die Priester und die Sakramente gehalten wird. Dazu ertönen die Glocken, die den ganzen Vormittag von jugendlichen Gemeindemitgliedern per Hand geschlagen werden. „Diese Tradition nennt man ‘Beiern’“, sagt Sebastian Wacker, der als Ordner den Zug begleitet.
Die Glocken in den Händen der Priester nehmen während des Zuges den Rhythmus der Kirchenglocken auf. Der Tross, der aus ungefähr 300 Gläubigen besteht, hält an jeder Segnungsstelle, die prächtig und feierlich geschmückt ist. Zu diesen zählen die Station Steinhaus, der Friedhof am Steinhaus sowie die Beyenburger Freiheit.
Kommunionkinder wie die neunjährige Hanna sind ebenfalls dabei. „Ich bin selbst als Kind mitgelaufen und finde diese Tradition sehr schön“, sagt ihre Mutter Daniela Ermert.
Über ein Jubiläum kann sich der Fahnenträger Hans Osterberg freuen: „Ich bin zum 50. Mal hier. Ich laufe seit 1963 mit“, sagt Osterberg.