Kinderteller feiert fünften Geburtstag
Das Projekt unterstützt Kinder in Unterbarmen und bietet jetzt einen dritten Betreuungstag an. Mitinitiator ist der Bürgerverein.
Unterbarmen. Mit fröhlichem Gesang hießen die Kinder des Unterbarmer Kindertellers die Gäste willkommen: „Im Unterbarmer Kinderteller sind die Kleinen groß. Ja hier geht es rund, ja, hier ist es bunt!“ Anlässlich des fünfjährigen Bestehens und der Erweiterung um einen weiteren Betreuungstag gab es kürzlich ein Fest, zu dem viele Unterstützer und ehrenamtliche Mitarbeiter erschienen.
Thomas Corzilius, Pfarrer
Neben dem Dienstag und dem Mittwoch als Betreuungstag gibt es seit Oktober nun zusätzlich den Donnerstag, an dem die Kinder spielen, essen und Hilfe bei den Hausaufgaben bekommen können. „Es treffen viele verschiedene Altersklassen zusammen, die Gruppe ist gut gemischt“, sagt Heinz-Willi Riedesel vom Unterbarmer Bürgerverein, der Mitinitiator des Projekts ist, auch mit Blick auf die verschiedenen Nationalitäten. Inzwischen sind laut Mitarbeiterin Sylvia Ortmann auch drei Flüchtlingskinder aus Syrien und eines aus Sri Lanka unter den Betreuungskindern. Der Kinderteller spreche sich regelmäßig mit den Betreuungsgruppen der Schulen in der Umgebung ab, es gibt 20 bis 30 Plätze in der Einrichtung. „Wir sind sehr dankbar, dass wir das Projekt mit so großer Kontinuität tragen können“, sagt Pfarrer Thomas Corzilius stolz. „Wer mitmacht, entwickelt das Konzept mit.“
Vor sechs Jahren sei der Kinderteller aus der Frage heraus entstanden, was die Kirchengemeinde noch an sozialer und diakonischer Arbeit leisten könne, ein Jahr später wurde das Projekt dann umgesetzt.
Mitarbeiterin Marlis Joel ist drei Mal wöchentlich als Ehrenamtliche beim Kinderteller und sieht eine nach wie vor positive Entwicklung der Einrichtung. „Es kommen keine Kinder mehr, die wirklich Hunger leiden, wie es vor ein paar Jahren noch der Fall war“, sagt sie. Der neunjährige Kevany besucht bereits seit vier Jahren den Kinderteller: „Ich finde es schön hier. Ich mache meistens Hausaufgaben, wenn ich da bin, dabei bekomme ich starke Hilfe.“
Zum Abschluss des Festes gab es eine Lesung des Autors Herrmann Schulz, dem die Kinder gebannt lauschten.