Klangart-Konzert: „Wir machen heute eine Reise“
Elina Duni verband im Skulpturenpark Jazz mit der Folklore des Balkans.
Unterbarmen. Es klingt kontrovers, was Elina Duni zu verbinden versucht: Jazz und Folklore des Balkans. Wie das funktioniert, präsentierte sie am Samstagabend zahlreichen Zuhörern auf der Open-Air Bühne im Skulpturenpark Waldfrieden. Im Zuge der Konzertreihe „Klangart“ war die gebürtige Albanerin mit ihrem Elina Duni Quartett gekommen und verkündete ihren Gästen: „Wir machen heute eine Reise.“
Ob Albanien, Kosovo oder Bulgarien — stets waren es Elemente traditioneller Musik aus dem Balkan, die Duni in den fremd klingenden Sprachen und Melodien vortrug. Begleitet wurde sie dabei von Pianist Colin Vallon, Bassist Patrice Moret und Schlagzeuger Norbert Pfammatter. Zusammen erzeugten die vier Musiker unter dem Titel „Matanë Malit“ (Hinter dem Berg) erstaunlich unterschiedliche Stimmungen.
Fast sphärisch klingende Melodien nahm Elina Duni ganz in ihren Körper auf und tanzte mit geschlossenen Augen und zum Himmel gerichteten Blick. Ihre Stimme klang dabei zart und zerbrechlich und formte Töne voller Emotion. Mit ihren Liedern erzählte Elina Duni Geschichten.
Ebenso spannend waren die Stücke, in der ihre Stimme den Text hauptsächlich nutze, um ein viertes Instrument entstehen zu lassen.
In langen instrumentalen Phasen kamen alle Musiker auch einzeln zur Geltung. Gerade der Flügel wurde dabei sehr vielseitig genutzt. Gedämpft, gezupft oder gestrichen: Vallon verinnerlichte sein Spiel.
„Es ist wirklich wundervoll hier“, sagte Duni mit Blick auf die vielen Zuhörer, die es sich mit Decken auf der Wiese oder unter Bäumen sitzend gemütlich gemacht hatten. In der Atmosphäre der untergehenden Sonne und zwischen den Skulpturen Tony Craggs, zusammen mit der außergewöhnlichen Musik, ergab sich eine sehr entspannte und leidenschaftliche Stimmung.
Und so bewies Duni, dass die Verbindung von Jazz und Folklore durchaus machbar ist. Auch wenn die beiden Musikstile zeitweise eher nebeneinander standen und sich Phasen der Folklore mit Phasen des Jazz abwechselten. Verbindend wirkte nicht zuletzt Dunis kraftvolle Stimme, die immer wieder in den Mittelpunkt rückte. Aber auf die eine wie auf die andere Weise — das Konzert war wirklich eine Reise und ein eindrückliches musikalisches Erlebnis.