L527: „Diese Straße ist gefährlich“
Nach wie vor wird der tödliche Unfall auf der L 527 untersucht. Aus Sicht der Anwohner ist es höchste Zeit für ein neues Tempolimit und die Rückkehr des vor Jahren abgebauten Starenkastens.
Kemna. Ende August soll Klarheit herrschen, wie es nach dem tödlichen Unfall, bei dem Anfang Mai ein 15 Jahre alter Schüler ums Leben kam, mit der Beyenburger Straße grundsätzlich weitergeht. Für die Bürgergemeinschaft Kemna liegt der Fall jenseits dessen klar auf der Hand: „Hier muss unbedingt etwas unternommen werden, damit es nicht zu weiteren schweren Unfällen kommt“, unterstreichen die Vorsitzenden der Bürgergemeinschaft, Walter Stachowicz und Werner Dickhaus.
Über ihren Bürgerantrag hinaus, den sie am Mittwoch dem Verkehrsausschuss erläutert haben und der sich im Abschnitt Kemna für Tempo 50 ausspricht, wird Stachowicz auf WZ-Nachfrage konkret: „Wir können uns sehr gut vorstellen, dass der vor gut zehn Jahren abmontierte Starenkasten am Haus Kemna wieder in Betrieb genommen wird“, sagt der Wuppertaler, der selbst seit 34 Jahren an der L 527 wohnt. „Diese Straße ist gefährlich.“ Unabhängig vom Unfalldrama, das die Behörden nach wie vor aufarbeiten, werde immer wieder viel zu schnell gefahren. „Hinzu kommt der Lkw-Verkehr, der mit der Zeit stark zugenommen hat.“
Stachowicz ist im Gedächtnis, dass auch dieser abmontierte Starenkasten zuvor dramatische Tempoverstöße registriert hat: „Ein Motorradfahrer wurde damals mit 147 Stundenkilometern geblitzt.“ Wie die Stadt auf WZ-Nachfrage berichtet, gibt es in diesem Abschnitt der Beyenburger Straße derzeit keine Radarkontrollen. Der Starenkasten gehörte augenscheinlich zu den 23 Wuppertaler Anlagen, die per Ratsbeschluss außer Betrieb genommen und bis Ende 2003 demontiert worden sind.
Stachowicz bestätigt auch Beobachtungen, die immer wieder auch an die WZ herangetragen wurden: Der Zustand der Straße ist zum Teil so schlecht, dass Fahrer auch in Kurven immer wieder auf die Gegenspur ausweichen. Neben dem Wanderweg rund um Wuppertal, der die Beyenburger Straße kreuzt, argumentiert die Bürgergemeinschaft auch mit Anliegerstraßen, Hausausfahrten und Fußgängerüberwegen. Im Verkehrsausschuss hatte Stachowicz Rederecht, um diese Sicht der Dinge sachlich darzustellen.
Eine Entscheidung werde es geben, wenn alle Untersuchungen abgeschlossen und zuständigen Stellen gehört wurden, erklärte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Andreas Weigel (CDU): „Wir sind uns der besonderen Verantwortung bewusst.“