Letzte Hoffnung am Wupperfelder Markt: Entschärfung durch Spielplatz?
WZ-Mobil: Bei der Umfrage am Wupperfelder Markt zeigten sich Anwohner genervt und angewidert.
Oberbarmen. Öffentliche Plätze dienen, entgegen ihrem Zweck, oftmals als Treffpunkt für Menschen am Rande der Gesellschaft. Dort wird Alkohol getrunken, manche schlafen dort oder benutzen schlecht einsehbare Ecken als Toiletten. So auch am Wupperfelder Markt. Am WZ-Mobil machten Anwohner ihrem Ärger darüber Luft:
Elvira Kloß hat lange Zeit in der Gegend gewohnt und kennt den Platz schon seit 30 Jahren: "Das war früher noch nicht so schlimm. Das Problem ist: Wenn die Leute nicht mehr hier sind, dann gehen sie woanders hin. Es findet nur eine Verlagerung statt." Konstantinos Geladaris, 50 Jahre alt und Besitzer eines Wohn- und Geschäftshauses am Markt, hat schon viel für eine Verbesserung der Situation am Markt unternommen: "Ich habe den städtischen Gremien mehrere Vorschläge gemacht. Ich habe sogar angeboten, den Platz zu pachten. Dann wäre er in Privatbesitz, und ich dürfte den Leuten den Aufenthalt hier untersagen", erklärt er. "Aber dann wollte die Stadt plötzlich eine enorm hohe Pacht von mir haben. Jetzt habe ich Probleme, meine Wohnungen zu vermieten."
Wirtin Eleni Fronimopoulou, die am Markt eine Eckkneipe betreibt, sieht vor allem Gefahren für Kinder: "Die spielen mit dem Wasser aus dem Brunnen, an dem sich die Obdachlosen vorher gewaschen und in den sie uriniert haben. Das ist doch nicht zumutbar."
Auch Imbissbesitzerin Sophia Kyrgin würde sich für ihre beiden Kinder ein freundlicheres Umfeld wünschen: "Einige Spielgeräte und weniger Menschen, die hier ihr tägliches Bier trinken, würden diesem Ort gut tun." - "Das Ordnungsamt und die Polizei tun hier viel zu wenig. Hier sollte man viel öfter ein Auge auf das Geschehen werfen und im Fall des Falles auch eingreifen", sagt auch Anwohnerin Heidemarie von Scheven.
Raoul Klein sieht nur eine Möglichkeit, um den Problemen am Wupperfelder Markt Herr zu werden: "Es müssten Strafen über diejenigen verhängt werden, die sich nicht an gängige Regeln halten. Dann würde sich hier vielleicht auch was ändern."
Die Bezirksvertretung Oberbarmen möchte bei der nächsten Sitzung einen Antrag auf Umwidmung des Platzes zu einer Spielfläche stellen. Frank Lindgren, Sprecher der SPD-Fraktion der Bezirksvertretung Oberbarmen, meint dazu: "Man muss erst einmal überlegen, ob ein weiterer Spielplatz in den Stadtteil passt. Das muss geprüft werden. Man kann nicht aus allen Plätzen Spielplätze machen." Man solle aber auf jeden Fall eine öffentliche Toilette installieren, die auch regelmäßig gereinigt wird.
Ralf Wolters vom Ordnungsamt sieht diese Probleme nicht nur am Wupperfelder Markt: "Es gibt etwa 400 Plätze im Stadtgebiet." Sie alle seien potentielle Treffpunkte für Obdachlose oder Menschen, die dort Alkohol trinken. "Alle diese Plätze könnten früher oder später so aussehen wie der Platz am Wupperfelder Markt."
Wolters weist Betroffene darauf hin, sich in problematischen Fällen beim Ordnungsamt zu melden. Neben den normalen Arbeitszeiten montags bis freitags von 7 bis 22 Uhr und an Wochenenden von 10 bis 18 Uhr, sind Mitarbeiter des Ordnungsamts bei Bedarf auch zu Sonderzeiten unterwegs. Das Ordnungsamt ist zu den oben genannten Zeiten telefonisch unter Ruf 5634000 erreichbar.