Barmer Herbst ohne Bühne und Programm
Wegen des Streits über die Höhe der Gebühren mit der Gema verzichtet die IG Barmen auf Musik.
Barmen. Die IG Barmen veranstaltet am Wochenende vom 4. bis zum 6. September in der Innenstadt zum dritten Mal den Barmer Herbst. Die IG möchte dieses Fest zusätzlich zu Barmen live in der Stadt etablieren. Der Erfolg der ersten beiden Auflagen macht den Einzelhändlern Hoffnung, dies auch zu realisieren. Doch wird der Barmer Herbst in diesem Jahr ein stilleres Fest sein. Die IG hat auf ein Bühnenprogramm mit Musik verzichtet. Hintergrund sind Streitigkeiten mit der Gema aus den vergangenen beiden Jahren. Die Rechteverwerter aus München haben eine Forderung gestellt, die um 800 Prozent über dem Ansatz liegt, den die IG Barmen für angemessen hält. Während die IG nur die Fläche des Johannes-Rau-Platzes zu Grunde legt, auf dem die Bühne steht, berechnet die Gema die gesamte Veranstaltungsfläche, also die die Fußgängerzone zwischen Alter Markt und Geschwister-Scholl-Platz. Daraus ergibt sich die gravierende Differenz.
Die Streitigkeit aus dem Jahr 2007 hat die Schiedsstelle in München bereits passiert, ohne dass eine Regelung gefunden wurde. Daraufhin hat die Gema den Streitwert noch einmal verdoppelt. Mittlerweile geht es um eine fünfstellige Summe allein für das Jahr 2007.
Für den Barmer Herbst 2008 hat die IG den Betrag an die Gema überwiesen, den sie für rechtens hält. Die Differenz zur Forderung der Musikverwerter ist bei Gericht hinterlegt. Was damit passiert hängt wiederum von dem Schiedsurteil ab. Im negativen Fall für die Barmer Einzelhändler würde die Summe komplett an die Gema fließen. Mit dem Verzicht auf die Bühne und ein Programm in diesem Jahr kann die Gema keine Ansprüche geltend machen und hat keine Einnahmen aus der Barmer Veranstaltung.
Für Matthias Wewer. Sprecher der IG muss diese Einschränkung beim Barmer Herbst aber kein Nachteil sein, sondern kann sogar den Charakter des Festes stärken. "Wenn der Johannes-Rau-Platz komplett möbliert ist und an beiden Seiten die Stände mit Leckereien stehen, dann ist das eine tolle Atmosphäre. Der Verzicht auf die Musik muss die Qualität des Festes nicht schmälern", sagt Mathias Wewer. Allerdings sei Barmen live ohne Musikprogramm nicht vorstellbar.
Gemeinsam mit der IG1 wollen die Barmer sich an die Wuppertaler Bundestagsabgeordneten wenden, damit diese das Anliegen vorantreiben. "Aber die Mühlen der Politik mahlen langsam", sagt Wewer.