Mählersbeck wird vorerst nicht saniert
Bezirksvertreter sehr verärgert über die Absage der Stadt.
Oberbarmen. Die Empörung schlug in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Oberbarmen hohe Wellen — passend zum Thema. Denn es ging um das einzige städtische Freibad Mählersbeck und dessen geplante Sanierung, die nun doch nicht stattfindet.
Eigentlich sollte das städtische Gebäudemanangement (GMW) mündlich berichten. Doch alle Verantwortlichen waren verhindert. Und so erhielten die Politiker am Morgen vor der Sitzung lediglich eine E-Mail. Darin teilt Produktmanagerin Susanne Thiel mit, dass für „eine gute Lösung“ neun Millionen Euro nötig seien, die Stadt aber nur fünf Millionen im Haushalt habe. Die restlichen vier Millionen hätten durch eine Förderung vom Bund kommen sollen, bleiben aber aus.
Fünf Millionen würden aber für eine komplette Sanierung nicht ausreichen. „Mit diesem Geld könnte im Groben die gesamte Technik sowie das Becken saniert werden. Allerdings würde die Wasserfläche wesentlich geringer ausfallen als es aktuell der Fall ist“, so Thiel. Auch die Ergebnisse des im vergangnen Jahr durchgeführten Workshops könnten nicht berücksichtigt werden. Da in der Stadt die einheitliche Meinung bestehe, keinen Schnellschuss zu starten, sondern zu warten, wolle sich das GMW erst 2017 wieder mit den Beteiligten zusammensetzen, um ein Resümee zu ziehen. Bis dahin würde sich ein inzwischen schon gegründeter Förderverein um Geld kümmern. Die Stadt wolle ebenfalls Förderzugänge erschließen.
Dabei war der Plan noch vor drei Monaten ein ganz anderer. Im März hatte Sportdezernent Matthias Nocke erklärt, dass trotz des abschlägig beschiedenen Förderantrags der Arbeitsauftrag der Politik unberührt bleibe. Dieser laute: Erhalt des Freibades am jetzigen Standort im Rahmen der zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel in Höhe von fünf Millionen Euro. „Daher werden Sportverwaltung und Gebäudemanagement unter Berücksichtigung der Anregungen des Planungsworkshops ihre Vorstellungen aktualisieren und diesen „Plan B“ erneut mit Politik, Bürgerverein Stadtsportbund und Vereinen in wenigen Wochen diskutieren.“
Da die BV erwartet hatte, etwas Konkretes über die Sanierung zu erfahren, stattdessen aber eine schriftliche Absage erhielt, waren die meisten Politiker sichtlich verärgert. „Das ist eine flapsige Art, das Thema einfach beiseite zu schieben“, kritisierte Susanne Fingscheidt von den Grünen. Tobias Wierzba (FDP) fand das Schreiben „sehr lieblos“. Burkhard Rücker (CDU) warf ein, dass es den genannten Förderverein noch gar nicht gebe. Außerdem, so Rücker, sei im Vorfeld niemals von einer Verkleinerung der Wasserfläche die Rede gewesen. Einen Alternativvorschlag zur Finanzierung machte Karl-Heinz Müsse von der WfW: Er würde gern die Außenhülle des Bads unter Denkmalschutz stellen.